THW Kiel gegen die SG Flensburg in Deutschland oder jenes von CL-Sieger Ciudad Real gegen Barcelona in Spanien lassen Handball-Feinschmeckern das Wasser im Mund zusammenlaufen. Ein Derby, das weltweit nicht in aller Munde, aber genauso spektakulär, dramatisch und brisant wie die bekannten Duelle ist, stellt das Match zwischen A1 Bregenz und dem Alpla HC Hard dar.
Bregenz liegt mit 34:13 vorne
Unvergessen die Duelle in der Finalserie der Saison 2009. Im Hinspiel erzwang Bregenz mit zwei Treffern die Verlängerung, gewann am Ende mit 39:38 und holte sich eine Woche später mit dem 30:29 in Hard den achten Titelgewinn. Die offizielle Historie des Ewigen Derbys der beiden Ländle-Rivalen begann in den frühen 90er-Jahren, damals noch in der Baden-Württembergischen Liga. Das erste Kräftemessen in der Handball-Liga Austria fand am 19. September 1998 in Hard statt und endete mit einem 26:23-Erfolg der Gastgeber. Mittlerweile geht das Ländle-Derby bereits in sein elftes HLA-Spieljahr und der große Bruder aus der Landeshauptstadt führt die Zwischenwertung mit 34 Siegen, fünf Remis und 13 Niederlagen bzw. 1463:1385-Toren klar an. Den höchsten Sieg in der Geschichte gab es am 22. Oktober 2008, als Bregenz zu Hause mit 44:25 gewann, der deutlichste Sieg der Roten Teufel vom Bodensee liegt fast acht Jahre zurück und war ein 35:26-Heimsieg am 29. Jänner 2003. Am 14. Dezember 2007, damals unter Coach Gerald Gabl, landete der aktuelle HLA-Tabellenführer seinen letzten Derbysieg. Danach folgten elf Siege und ein Remis. Eine Serie so der Harder Wunsch , die heute enden soll. Heute kommt das Spiel, auf das wir lange warten und das wir nach Möglichkeit auch gewinnen wollen, betont Markus Burger. Für den Harder Chefcoach wird die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte eine emotionale Sache. Der 46-Jährige trug seit seiner Jugend das Bregenzer Trikot und trifft nun erstmals im direkten Duell auf seinen Stammverein: Natürlich ist es kein normales Spiel für mich. Doch trotz der vielen schönen Erinnungen an Bregenz wünsche ich mir natürlich heute einen Sieg meiner Mannschaft. Doch Statistiken sind in Derbys Schall und Rauch. Wenn Bregenz und Hard aufeinandertreffen, spielen Zahlen keine Rolle und es ist egal, wo man derzeit in der Tabelle steht. Vor solchen Partien benötigen die Akteure keine Extraportion Motivation und jeder Einzelne der 28 Spieler ist heiß darauf, an seine Leistungsgrenzen zu gehen, erzählt der verletzte Bregenz-Kapitän Matthias Günther.
Unvergessliche Momente
Aber egal wer als Triumphator am Ende des Spiels vom Parkett geht, der große Sieger ist stets der Handball. Denn in den Derbys entstehen diese unvergesslichen Momente und Erinnerungen, die Fans noch Jahre später mit einem Leuchten in den Augen träumen und diskutieren lassen.