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Der Weg zum Kies führt über den Verkehr

Das Podium beim VN Stammtisch im Altacher KOM
Das Podium beim VN Stammtisch im Altacher KOM ©Christof Egle
Emotionaler VN Stammtisch zu Altacher Kies Volksabstimmung

Altach. Eigentlich wird am 1.Dezember in Altach über die Zukunft des Kiesabbaus abgestimmt, im Rahmen des von Marlies Mohr moderierten VN-Stammtisches im Altacher KOM wurde aber sowohl am Podium als auch im Publikum schnell klar, eigentlich geht es den allermeisten nicht um den Kiesabbau selbst, sondern um eine adäquate Verkehrslösung, die vor allem von den betroffenen Anrainern eingefordert wird. „Der Verkehr gehört geregelt und die LKW um das Ortsgebiet geleitet, dann kann von mir aus gerne Kies abgebaut werden“, beklagte sich eine Anrainerin über die aus ihrer Sicht seitens der Gemeinde in den vergangenen Jahren verpassten Chance. Sogar Naturschutzanwältin Katharina Lins hat an dem geplanten Abbauprojekt wenig auszusetzen, ihre Änderungswünsche im Genehmigungsverfahren deponiert und sieht aus naturschutzrechtlicher Sicht keine Einwände: „Die Wiese wurde bisher intensiv landwirtschaftlich genutzt, wir verlieren hier kein Naturjuwel – die Verkehrslösung betrifft mich in meiner Funktion nicht.“ Volksabstimmungsinitiator Bernhard Weber betont auch nicht grundsätzlich gegen den Kiesabbau zu sein, er misstraut aber der Gemeinde, wenn es um die Entlastung der betroffenen Straßenzüge geht.

Seitens der Gemeinde und der Betreiberfirma Kies Kopf sieht man aber die Reihenfolge umgedreht. Mit einem neuen Kiesabbaugebiet ergebe sich erst die Chance eines Anschlusses an das hochrangige Straßennetz, idealerweise bei der Raststätte Rosenberger. „Ohne Kies heißt es deutlich mehr Verkehr fasst es Firmeninhaber Franz Kopf zusammen. Da er seine Firma nicht schließen möchte – wovon auch zahlreiche langjährige Mitarbeiter betroffen wären – sieht er sich ohne neue Abbaugenehmigung gezwungen den Kies aus Deutschland zu importieren, was laut Kopf zu zusätzlich zu circa 5000-6000 LKW Fahrten mehr im Jahr führen würde. Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser erläuterte den Anwesenden nochmals die Fakten rund um den Kiesabbau im Land. Schon jetzt müssen rund 500.000 Tonnen Kies pro Jahr importiert werden, ohne neue Abbaugebiete werde sich diese Zahl in den kommenden Jahren deutlich erhöhen.

Bei der Gemeinde wartet man noch auf den endgültigen Bescheid der Bezirkshauptmannschaft, ein fehlendes Papier, dass auch bereits seitens der Gemeindevertretung zur Entscheidungsfindung eingefordert wurde. Nach dessen Vorliegen ist dann aber die Bevölkerung am 1.Dezember gefordert und sich zu entscheiden. Wie die Diskussion gezeigt hat, wird aber nicht das Kies als wichtigste Entscheidungsgrundlage dienen, sondern wohl eher ob man es der Gemeinde zutraut zeitnah eine entsprechende Verkehrslösung zu finden. CEG

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