Medaillenchancen bei Kunstrad und Radball
Nur Vorarlberger Sportler im „Team Austria“
Die jährlich stattfindenden UEC-Hallenradsport-Europameisterschaften der Junioren finden in Geispolsheim bei Straßburg/Frankreich statt. Zum insgesamt 39. Mal treffen sich Radballer und Kunstradsportlerinnen- und Sportler zu einem europäischen Wettbewerb. Geispolsheim ist nach 2007 das zweite Mal Austragungsort. Sportlerinnen und Sportler aus 10 Nationen kämpfen ab Freitag, 31.5.2019 in verschiedenen Disziplinen im Kunstradfahren und im Radball um Medaillen. Man darf spannende Wettbewerbe erwarten. Für Sportlerinnen und Sportler der Junioren-Klasse sind die Europameisterschaften der einzige große, internationale Wettbewerb.
Kunstrad: Medaillen für Österreich sind möglich
Im Kunstradfahren (und im Radball) wurde in den letzten Wochen in nationalen und internationalen Wettbewerben die Leistungsstärke der österreichischen TeilnehmerInnen getestet. Bei den nationalen Meisterschaften, aber auch bei Länderkämpfen gegen die Schweiz, Deutschland und Frankreich gab es durchaus beachtliche Ergebnisse. Diese lassen die Hoffnung auf Medaillengewinne zu.
Lorena Schneider (RC Höchst) und Michelle Andrich (RV Hohenems) starten bei den
1er“ Juniorinnen. Lorena Schneider ist zum dritten Mal am Start und hat bereits einen EM-Titel (2017) und einen 2. Rang (2018) erreicht. Mit 181,00 Pkt. hat sie diesmal die zweithöchste Punkteanzahl eingereicht. Bei guter Tagesform kann sie wieder eine Medaille gewinnen. Dafür ist aber eine Top-Leistung notwendig. Ihre größten Konkurrentinnen kommen aus Deutschland und der Schweiz. Michelle Andrich, Vierte der österreichischen Meisterschaft 2019, ist das erste Mal an einer Junioren-EM dabei und möchte ihren eingereichten 9. Rang verteidigen oder verbessern. Erstmals als Ersatzstarterin ist Elisabeth Moser (ARBÖ Bregenz) im Team dabei. Sie würde im Fall einer Erkrankung oder Verletzung zum Einsatz kommen.
Das Duo Rosa Kopf/Svenja Bachmann (RV Enzian Sulz) absolviert bereits ihren 5. EM-Start im „2er“ Juniorinnen. Sie geben die zweithöchste Punktezahl ein, nur 0,40 Punkte hinter den Gegnerinnen aus Deutschland. Unter diesen beiden Teams wird wohl der EM-Titel vergeben. Im Vorjahr ging Gold an Kopf/Bachmann. Für die aktuellen österreichischen Rekordhalter wäre ein Sieg wohl ein schöner
Abschluss als Starter in der „Juniorinnen“-Klasse. In dieser Klasse stehen die Nachwuchshoffnungen Ida-Lena Hofherr/Jacqueline Rist (ARBÖ Bregenz) als Ersatz-Duo bereit.
Bei den „1er“ Junioren im ist die Leistungsstärke der beiden deutschen Favoriten besonders groß. Die Eingabepunkte (105,80) von Gabrail Nicolussi (RV Hohenems) weisen den 7. Rang aus und Gabrail möchte diesen Rang möglichst halten oder sich noch verbessern. Es ist seine erste EM-Teilnahme.
Die Medaillenentscheidungen in den Disziplinen „2er“ Juniorinnen und „1er“ Junioren finden bereits am Freitagabend statt. Am Samstag folgen dann noch die „1er“ Juniorinnen, der „4er open“ (kein Starter aus dem Ländle) und Radball.
Radballer wollen wieder eine Medaille
Aus Österreich ist das Team vom RV Dornbirn, Philipp Schwendinger/Bastian Arnoldi in Geispolsheim dabei. Für Arnoldi ist es bereits die dritte EM, er gewann 2017 und 2018 je eine Silbermedaille. Sein Partner war jeweils Maximilian Schwendinger. Dieser hat leider das Alterslimit erreicht, für ihn ist aber sein jüngerer Bruder Philipp eingesprungen. Auch in dieser Zusammensetzung ist das Ziel, eine Medaille zu holen. Die Leistungsdichte hinter den haushohen Favoriten (Sieger 2018) Eric und Tim Lehmann aus Deutschland ist allerdings sehr groß. Man darf also spannende Spiele erwarten. Als Trainingspartner und Ersatzteam ist das Duo Elias Gabriel/Linus Lampert (RC Höchst) mit dabei.
Österreich hat diesmal ein „kleines, aber feines“ Team
In der Altersgruppe der Juniorinnen und Junioren sind derzeit in Vorarlberg insgesamt wenige Starter aktiv. Verletzungen und Rücktritte (Julia Walser), altersbedingtes Ausscheiden (Maximilian Schwendinger, Christopher Schobel) und ein Nachwuchs, der noch einige Jahre bis zu einem EM-Start benötigt, sind die Hauptgründe. Das gesamte EM-Aufgebot kommt aus Vorarlberg.
Dazu Delegationsleiter Herbert Benzer: *)
„Es wird sicher eine schöne EM, denn die Sportlerinnen und Sportler sind ein „toller Haufen“, das hat man schon bei den Länderkämpfen in Höchst und Altdorf gesehen. Alle sind füreinander da und werden auch mit Applaus bei ihren Auftritten angefeuert. Wir freuen uns schon auf das Ereignis des Jahres“.
*) Herbert Benzer war viele Jahre selbst erfolgreicher Radballer und ist Fachwart der Sparte Radball im Vorarlberger Landesradsportverband. Gespielt hat er auch mit dem heutigen Bundestrainer Gernot Fontain.
Die österreichische EM-Delegation 2019
Kunstrad „1er“ Damen Lorena Schneider, ÖAMTC RC Mazda Hagspiel Höchst
Michelle Andrich, ÖAMTC RV Hohenems
Elisabeth Moser, (Ersatz) ARBÖ Bregenz
Kunstrad „1er“ Junioren Gabrail Nicolussi, UNION RV Hohenems
Kunstrad „2er“ Juniorinnen Rosa Kopf/Svenja Bachmann, ÖAMTC RV Enzian Sulz
Jaqueline Rist/Ida-Lena Hofherr, (Ersatz), ARBÖ Bregenz
Radball Philipp Schwendinger/Bastian Arnoldi, UNION RV Dornbirn
Radball Ersatzteam Elias Gabriel/Linus Lampert, ÖAMTC RC Mazda Hagspiel Höchst
Neben den Sportlern sind noch folgende Personen beim EM-Team dabei:
Team Delegationsleiter Herbert Benzer
Kommissär Radball Simon Lubetz
Kommissärin Kunstrad Sandra Fritsch
Nationaltrainer Radball Gernot Fontain
Nationaltrainer Kunstrad Günter Nicolussi
Mechaniker Michael Eiler
Masseur Elisa Engljähringer
Radball-Teams AUT – Philipp Schwendinger/Bastian Arnoldi
BEL – Patrick Dennis/Mikel Moons
CZE – Jan Hrdličk/Jan Kripner
FRA – Noè Backert/Jann Leclerc
GER – Eric Lehmann/Tim Lehmann
HUN – Tamas Resö/Daniel Bognar
SUI – Timon Fröhlich/Yannick Fröhlich