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Der Tennissport ist sein Leben

In seiner Funktion als Tour-Manager kümmert sich Thomas Bischof um die Anliegen von Vertragsspielern wie Martin Fischer.
In seiner Funktion als Tour-Manager kümmert sich Thomas Bischof um die Anliegen von Vertragsspielern wie Martin Fischer. ©VOL.at/Steurer
Feldkirch - Thomas Bischof ist als Tour-Manager die Vertrauensperson für Novak Djokovic, Maria Scharapowa und Co.

Sie dauert schon 40 Jahre, die Liaison zwischen Thomas Bischof und dem Tennissport. Begonnen hat die Liebe zum gelben Filzball auf den Plätzen des TC Rankweil. Als sechsjähriger Knirps sammelte er für Klubtrainer Erich Mahlknecht Bälle ein, bekam dafür die ersten Trainerstunden. Bereits mit zehn Jahren schaffte der gebürtige Rankweiler den Sprung in den Vorarlberger Kader, nach der Hauptschule führte der Weg dann ins Leistungszentrum Südstadt. Wo er neben der Handelsschulausbildung das Rüstzeug für den Einstieg ins internationale Tennisgeschäft erhielt – Seite an Seite mit den ÖTV-Musketieren Horst Skoff, Alexander Antonitsch und Thomas Muster. Doch 1989 wurde die Karriere durch eine Meningitis (Hirnhautentzündung) jäh gestoppt. Die Krankheit war auch der Grund, warum Bischof bereits mit 25 Jahren die Trainer-Laufbahn einschlug. Sechs Jahre lang war der Vorarlberger Tennisverband die erste Station als Ausbilder, in dieser Zeit arbeitete der mehrfache Landesmeister auch als U-16-Coach für den österreichischen Verband. Unter der Führung von Bischof gewann das rot-weiß-rote Trio Johannes Ager, Stefan Wiespeiner und Markus Polessnig bei der Team-EM und -WM 2000 jeweils Silber.

Japan und Monte Carlo

1997 kletterte Bischof eine Stufe höher, lebte neun Monate in Tokio und betreute Japans Nummer eins, Shuzo Matsuoka. Die Möglichkeit, in Hohenems die Tennishalle zu übernehmen, führte Bischof zurück in die Heimat. Von 1998 bis 2001 trainierte er im Tennisplanet mit Julian Knowle, Sandra Dopfer, Martin Spöttl und Yvonne Meusburger die damals erfolgreichsten heimischen Asse und begleitete sie bei ihrem Einstieg in die internationale Turnierszene. Im Oktober 2001 folgte der nächste Quantensprung: Bob Brett, der ehemalige Trainer von Boris Becker und Goran Ivanisevic, holte den Rankweiler in seine Schule nach Monaco. Die Aufgabe: Bischof sollte die Söhne von Ex-Stabhochsprung-Legende Sergej Bubka, Sergej jun. (14 Jahre) und Vitali (16), an die Weltspitze führen. „Das war natürlich eine Wertschätzung der besonderen Art meiner Arbeit. Es passiert schließlich nicht alle Tage, dass man von einem Bob Brett gefragt wird, ob man für ihn arbeiten möchte.“ Unter den Fittichen von Bischof kletterte Sergej jun. in der Jugendweltrangliste bis auf Position vier vor.

Hinter den Schreibtisch

Der große berufliche Wendepunkt folgte im Februar 2006. Bischof wechselte vom Tennisplatz hinter den Schreibtisch und übernahm bei der in Kennelbach beheimateten Head Sport GmbH die Funktion des Tour-Managers. Seit nunmehr fünf Jahren ist der Vater zweier Töchter nun der Kontaktmann von Weltstars wie Novak Djokovic, Andy Murray, Tomas Berdych, Maria Scharapowa oder Viktoria Azarenka. Der persönliche Kontakt mit den Tennisgrößen war von Beginn an eine besondere Herausforderung. „Die Verhandlungen mit Djokovic oder Scharapowa dauerten nicht weniger als 15 Monate und waren sicher das berufliche Highlight.“ Weil die Stars auch betreut werden wollen, ist Bischof bei den vier Grand-Slam-Events in Melbourne, Paris, Wimbledon und New York, aber auch anderen Top-Turnieren vor Ort. Da bleibt für eigene sportliche Aktivitäten kaum Zeit. Wenn möglich, schwingt der 45-Jährige bei den Senioren des TC Altenstadt ab und zu den Schläger – dem Klub steht er auch als Präsident vor.

Zur Person

Thomas Bischof Seit 2006 ist der Ex-Landesmeister als Tour-Manager beim Sportartikelproduzenten Head tätig. Geboren: 20. Februar 1966
Wohnort: Feldkirch
Beruf: Tour-Manager Firma Head
Familie: Lebensgefährtin Karin, Töchter Chiara (19) und Jennifer (15)

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