Der Team-Player im Bauhof Lustenau

Diese Zeit widmete er auch dem Nachwuchs des EHC als Trainer. Anschließend trainierte er ein Jahr lang die erste Mannschaft der Bulldogs Dornbirn. Als Trainer des österreichischen Eishockeyverbandes schloss Wolfgang Hagen seine Sportkarriere endgültig ab. Denn im November letzten Jahres übernahm er die Leitung im Bauhof Lustenau. Sei es im Sport oder im Beruf, wenn er etwas macht, dann ganz. Er hat die Seiten nun gewechselt. Seit knapp einem halben Jahr ist er der Team-Player inmitten seiner 20 Mitarbeiten im Bauhof. Übernommen hat er das Amt beim Pensionsantritt von Erich Grabher Meier, der über viele Jahre die Leitung inne hatte. „Mein früherer Chef hat den Maßstab hoch gelegt“, meint Hagen. Der Bauhof ist der verlängerte Arm vom Rathaus nach außen. „Eben ein serviceorientiertes Unternehmen, wie man so schön sagt. Wir sind täglich am Ort des Geschehens und nahe am Ohr des Bürgers“, kennt Hagen den Ablauf bereits aus früheren Tagen. Denn bevor er die Leitung übernahm, war er selbst 20 Jahre als Mitarbeiter im Bauhof tätig und hatte die Möglichkeit seinem Chef über die Schulter zu schauen. Er schätzte schon damals die Arbeit in einem guten Team.
Sportbegeistert
„Der aktive Sport nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Diese habe ich einfach nicht mehr und man wird auch älter“, merkt der 50-jährige Lustenauer lachend an. Außerdem sei er schon immer ein Familienmensch gewesen. Die Zeit mit der Familie ist ihm wichtig. Deshalb sieht man ihn in letzter Zeit vermehrt in den Zuschauerreihen in Davos, wenn sein Sohn Mathias spielt, der sportlich ganz in die Fußstapfen seines Vaters tritt. „Da lebe ich mit und bin irgendwie wieder mitten drin“, zeigt er seine Begeisterung am Eishockey, „die wahrscheinlich nie aufhören wird.“ Auch der Fußball, und eben überall dort, wo ein Ball rollt, weckt sein Interesse. Wie enorm wichtig die Teamarbeit im Sport ist, hat ihn die Erfahrung gelehrt. „Und als Trainer wird man automatisch auch zum Problemlöser gemacht“, ergänzt er. Das kommt ihm in seiner Leiterfunktion zugute. Das Fairplay im Sport wird zur Rochade in seinem neuen Beruf. „Es ist nicht einfach, wenn man von heute auf morgen vom Mitarbeiter zum Chef wird“, stellt sich Hagen der Herausforderung täglich neu. Und vor allem weiß er sein Team zu schätzen, „es sind alles langjährige Mitarbeiter, auf die ich mich verlassen kann.“
Bereitschaftsdienste
Er koordiniert, übernimmt Aufträge, teilt die Dienste ein. Er legt aber auch selbst Hand an. Überall wo Not am Mann ist. Ebenso macht er nach wie vor Bereitschaftsdienste. An das frühe Aufstehen haben sich die Mannen im Bauhof schon lange gewöhnt. Besonders im Winter, bei der Schneeräumung, heißt es früh raus. Dieser Winter hatte es in sich. Die ergiebigen Schneefälle waren eine Herausforderung. Es erforderte über 30 Einsätze. Aber auch im Sommer, wenn „die Veranstaltungen am Platz“ wieder beginnen, sind die Männer des Bauhofs die ersten, die am Platz die Vorbereitungen dafür treffen. Nach Großveranstaltungen, wie bei der Kilbi, im Fasching oder beim Weihnachtsmarkt, an denen Tausende Menschen teilnehmen, wird die Sauberkeit schnell wieder hergesteltl. „Das schätzen die Leute“, weiß Hagen aus langjährigem Einsatz. Alle öffentlichen Plätze in Lustenau, angefangen vom unteren Schweizer Ried bis hinauf zum Alten Rhein, werden instand gehalten. „Wir führen auch spontan Aufträge aus, die uns vom Gemeindebüro aufgetragen werden“, berichtet Hagen aus dem Alltag. Auf die Frage, was ihm in Zukunft am Herzen liege, muss er nicht lange überlegen. „Die Toleranz der Gemeindebürger ist sehr wichtig, besonders im Winter bei der Schneeräumung, wenn zum Beispiel einmal eine Zufahrt zugeschaufelt ist“, erwähnt er lachend, „dann zählt dieses Verständnis für uns doppelt und dreifach.“
Zur Person
Wolfgang Hagen
Geb.: 21. 1. 1965
Wohnort: Lustenau
Familie: Verh. drei Kinder
Erlernter Beruf: Offsetdrucker u. Repro-Techniker
Hobbys: Sport in allen Variationen, Familie
Lebensmotto: „Genieße jeden Tag, denn du weißt nicht, ob es der letzte ist“