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Der Politik auf den Zahn gefühlt

Feldkirch - "VN" und ORF luden am Dienstag Abend zu einer Jugendwahldiskussion in das Alte Hallenbad. Rund 350 Jugendliche folgten der Einladung und sorgten mit ihren kritischen Fragen an die Spitzenkandidaten für eine emotionale Debatte – in deren Mittelpunkt einmal mehr der blaue Ausländerwahlkampf stand.
Jungwähler-Diskussion in der Poolbar
Resümee der Jungwähler

FPÖ-Landeschef Dieter Egger schilderte in der von „VN“-Chefredakteur Christian Ortner und Raphaela Stefandl (ORF) moderierten Debatte zunächst seine Vorstellungen. Deutsch sei Pflicht, wer ins Land komme, habe sich anzupassen. Eine junge Feldkircherin meldete sich: „Was Sie hier erzählen, klingt aber völlig anders als der aktuelle Radiospot der FPÖ.“ Dort heiße es ja, man solle FP wählen, weil die etwas gegen die vielen Ausländer tue, die ständig Vorarlberger anpöbeln würden.

VP, SP, Grüne mit Kritik

Ein schrilles Pfeifkonzert war die Folge; FPÖ-Anhänger waren im Alten Hallenbad eindeutig in der Minderheit. Egger antwortete: „Es gibt immer wieder Beschwerden, dass junge Menschen an öffentlichen Parkplätzen angepöbelt werden.“ Die Polizei habe für Ordnung zu sorgen. Ein anderer Jugendlicher schaltete sich ein: „Genau wegen solchen Leuten wie Ihnen, Herr Egger, gibt es Ausländer und Inländer.“ Grünen-Chef Johannes Rauch sagte erzürnt: „Sie haben auf alle Fragen immer nur die gleiche rassistische Antwort: Ausländer raus.“ Tourismusgemeinden und Festspiele würden bereits vor einem immensen Imageschaden warnen. LH Herbert Sausgruber schloss an. Das eigentliche Problem sei, dass Egger nun zwar durchaus vernünftig über das Thema gesprochen habe – und es wirklich Probleme gebe, in der Schule beispielsweise oder auf öffentlichen Plätzen.

„Nur das Negative“

Besagter Radiospot spreche aber eine komplett andere Sprache: „Dort werden die Emotionen hochgepusht, nur das Negative wird gesehen.“ SPÖ-Chef Michael Ritsch sagte: „Es ist beschämend, wie Egger dem Land einen braunen Mantel überstülpt.“ Wolfgang Maurer (BZÖ) konterte. Rot und Grün würden die Realitäten verkennen: „Jedes dritte Kind, das eingeschult wird, kann nicht Deutsch.“ Ein Bizauer richtete einen abschließenden Appell an die Politiker: „Integration kann nur funktionieren, wenn beide Seiten aufeinander zugehen.“ Und zu Egger sagte er: „Sie würden sich auch nicht in einem Haus wohl fühlen, in dem sie mit Hass empfangen werden.“

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