Der Orchesterverein Götzis ist vitale 70 Jahre alt

Götzis. (sch) Der in Vorarlberg renommierte Orchesterverein Götzis feierte am Sonntag mit einer gut besuchten Matinee sein 70-jähriges Bestehen in Anwesenheit von zwei Herren der Gründerzeit, dem legendären Genius Loci des Götzner Musiklebens, Alfred Mayer (geb.1930), und dem nun in die ungarische Heimat zurückgekehrten Dirigenten und Konzertmeister István Hodász. Ihm folgte 2004 als künstlerischer Leiter des Orchestervereins der Götzner Geiger Markus Ellensohn nach. Die Matinee dirigierte der in Vorarlberg überaus vielseitige und geschätzte Musikpädagoge und Domkapellmeister Benjamin Lack, prominenter Solist war der international bekannte polnische Geiger und 1. Konzertmeister des SOV, Pawel Zalejski. Die Geschichte des Orchestervereins Götzis ist seit den zarten Anfängen 1947 eine Erfolgsgeschichte von aktuell 32 musikbegeisterten Laien, die mit entsprechender Schulung und viel Engagement (heimische Weltklassedirigenten wie Manfred Honeck oder Kirill Petrenko standen auch schon am Pult) ein beachtliches Spielniveau auch für anspruchsvolle Aufgaben wie etwa Mendelssohn-Bartholdy erreicht haben. Der OVG-Obmann und Bratschist Wilfried Marte begrüßte die zahlreiche „Fangemeinde“ der Musici (nicht nur aus Götzis).
Ohrwurm Violinkonzert
Die relativ kurze Matinee begann unter dem temperamentvoll-federnden Dirigat Benjamin Lacks mit den zwei sauber gespielten Sätzen der Streichersinfonie Nr. 10 in h-Moll von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Es folgte das berühmte Violinkonzert, e-Moll, op. 64, vom selben deutschen Meister der Romantik. Vom ersten Ton an bewies Pawel Zalejski, dass er ein Großer der Geigenkunst ist; optimistisch erstrahlte das virtuos garnierte Allegro, mit delikater Innigkeit zelebrierte Pawel dann das zärtliche Andante, und das jubelnde Finale erinnerte an übermütige Geister. Benjamin Lack und das Orchester folgten dem Meistersolisten sehr flexibel. Die Matinee ohne Pause schloss klangschön mit den drei tänzerischen Sätzen der „Suite Masques et Bergamasques“, op. 112, von Gabriel Fauré (1845-1924). 70 Jahre – ein Jubiläum mit Hörgenüssen.