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Der Komet kommt!

Symbolfoto &copy apa
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Hobbyastronomen und Sterngucker kommen im Mai wieder auf ihre Kosten - Komet "Neat" ist "hübsch als kleines Wölkchen" zu sehen.

Nach längerer Pause zeigt sich derzeit wieder einmal ein Komet am nächtlichen Himmel. „Er ist wirklich hübsch als kleines Wölkchen zu sehen“, erklärte Hermann Mucke vom Astronomischen Büro und Betreiber des Freiluftplanetariums Sterngarten Georgenberg in Wien-Liesing gegenüber der APA. Halbwegs klares Wetter vorausgesetzt, ist “2001 Q4 Neat“ – so die offizielle Bezeichnung – derzeit in ganz Österreich etwa eineinhalb Stunden nach Sonnenuntergang tief zwischen Westen und Südwesten zu beobachten.


Wer „Neat“ sehen möchte, hat im Verlaufe des Mais noch Gelegenheit dazu. Er wird immer höher über den Horizont steigen und bis 1. Juni fast den Großen Bären erreichen. Dann verschwindet er – wie neueste Bahnberechnungen ergaben – auf Nimmerwiedersehen. „Die Bahn des Kometen ist nämlich eine Hyperbel“, so Mucke. Das heißt, es gibt wahrscheinlich keine Rückkehr. Möglich ist allerdings, dass der vergleichsweise winzige Himmelskörper durch die Schwerkraft eines Planeten abgelenkt wird. Dann könnte seine Bahn elliptisch werden und der Komet würde irgendwann einen neuen Anlauf Richtung Sonne nehmen.

Kometenschauen im Sterngarten


Am besten ist der Schweifstern abseits von störendem Licht und Dunst einer Großstadt und mit einem Feldstecher zu beobachten. In Wien bietet etwa der Sterngarten bei der Wotruba-Kirche in Mauer eine gute Gelegenheit zum Kometengucken. Mucke wird nach eigenen Angaben in den kommenden Tagen und Wochen bei schönem Wetter in der betreffenden Zeit stets im Sterngarten beim Studium des Kometen anzutreffen sein. Das Gelände ist aber auch sonst zugänglich, es gibt Informationsblätter, wie und wo man den Schweifstern suchen muss und finden kann. Ein leichtes Teleskop oder ein Feldstecher ist von Vorteil aber nicht unbedingt nötig.


Neat wurde am 25. August 2001 entdeckt. Seine Bahn liegt steil zur Erdbahnebene. Am 15. Mai erreicht er mit 144 Millionen Kilometern (knapp die Entfernung Erde-Sonne) seine größte Sonnenannäherung.


Kometen sind mehr oder weniger große Klumpen aus Eis und Staub. Bei der Annäherung an die Sonne wird ein Teil der Kometenmaterie durch die Sonnenstrahlung in das Al geblasen und zum Leuchten gebracht. Das ergibt den typischen, immer von der Sonne abgewandten Schweif. Kometen verlieren dadurch beständig Material und werden immer kleiner und unbedeutender. So setzte der Halley’sche Komet die Menschen im Mittelalter noch in Angst und Schrecken, heute ist er bei seinen Passagen kaum noch zu sehen.


Redaktion: Elisabeth Skoda

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