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Der große Lebendchristbaumtest - Tot oder Lebendig?

Schwarzach - Tot oder lebendig? Dieser Frage ist VOL Live nachgegangen. Und zwar in Sachen lebende Christbäume. Wir wollten wissen, ob die Bäume in den Töpfen tatsächlich leben und haben drei Bäume von unterschiedlichen Händlern einem Fachmann gezeigt.

An drei verschiedenen Stellen, beim BAYWA in Lauterach, beim Bauhaus in Bregenz und beim OBI Markt in Lindau haben wir uns nach lebenden Christbäumen umgesehen und jeweils einen Baum gekauft.

Als erstes sind uns die sehr großen Preisunterschiede der Bäume aufgefallen; so kostete der teuerste Baum knapp das Dreifache gegenüber dem günstigsten Baum und das unabhängig der Größe. Damit hatten wir gleich die erste Frage zu klären: Bedeutet höherer Preis gleich höhere Qualität?

Unsere drei Testbäume haben wir Thomas Ölz von der Landwirtschaftskammer Vorarlberg, Fachbereich Forst, gezeigt, der die Bäume fachmännisch begutachtet hat.

Auf den ersten Blick erschienen alle drei Bäume vital und gesund, wichtig jedoch für die Vitalität eines Baumes sind vor allem die Wurzeln und so galt das Augenmerk des Fachmanns vor allem dem, was man auf den ersten Blick nicht sieht.

Viele sogenannte lebende Christbäume werden erst kurz vor Weihnachten ausgegraben und eingetopft, was dazu führt, dass ein Großteil der lebenswichtigen feinen Wurzelhaare zerstört wird. “Optimal wäre eine Aufzucht direkt im Topf, mindestens aber sollte der Baum ein halbes Jahr vor Verkauf gestochen werden um in Ruhe im Top einzuwachsen”, erklärt Ölz.

Beim näheren Hinsehen wurde auch gleich Eines klar: Der teuerste Baum ist nicht gleich der beste Baum, denn ausgerechnet das Luxusmodell, gekauft bei BAYWA in Lauterach, hat nach Auskunft des Fachmanns die geringsten Überlebenschancen. Auf Nachfrage bei BAYWA wurde bestätigt, dass die verkauften Bäume erst kurz vor Lieferung eingetopft werden, man stimme aber der Meinung des Fachmannes nicht zu, dass dies automatisch eine geringere Überlebenschance für den Baum bedeutet.

Der Baum, den wir beim Bauhaus in Bregenz gekauft haben, war zwar nicht der günstigste Baum, nach Expertenmeinung aber der Baum, der die größten Überlebenschancen aufweist. “Schon auf den ersten Blick erkennt man hier, dass der Baum sehr schön in den Topf eingewachsen ist, also zumindest eine angemessene Zeit lang bereits im Topf gezogen wurde”, bestätigt der Fachmann. Dieses Ergebnis erfreut auch die Filialleitung des Bauhaus Bregenz, die sich nach einem negativ ausgefallenen Test im vergangenen Jahr sichtlich um Verbesserung bemüht hat und zudem auch eine “Einpflanzgarantie” abgibt. Sollte der Baum das Einpflanzen im heimischen Garten nicht überleben, wird der Baum anstandslos zurückgenommen.

Als letztes kam der preislich günstigste Baum, gekauft beim OBI Markt in Lindau, zur Begutachtung. Auch hier erkannte der Experte, dass der Baum zwar nicht im Topf gezogen, so doch frühzeitig eingetopft worden ist und somit auch ganz gute Chancen auf ein Überleben hat.

Unser Fazit: Wenn Sie einen lebenden Christbaum kaufen wollen, dann lassen Sie sich nicht vom ersten optischen Schein täuschen und lassen Sie sich vor Ort über die Aufzucht des Baumes aufklären. Beachten Sie dann auch noch unsere Expertentipps, wird Ihnen ihr neuer Baum auch wirklich Freude bereiten.

Factbox: Was ist beim Lebendchristbaumkauf zu beachten?

Vergewissern Sie sich beim Kauf, dass der Baum fachgerecht eingetopft worden ist.

Je größer der Baum, umso größer muss der Topf sein.

Gewöhnen Sie den Baum langsam an die warmen Temperaturen in der Wohnung und nach Weihnachten ebenso langsam wieder an die Aussentemperaturen.

Je länger Sie den Baum in der Wohnung behalten, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass er danach den Wechsel ins Freie nicht überlebt.

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