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Der geheime Roman des Monsieur Pick - Kritik und Trailer zum Film

In einem kleinen Dorf in der Bretagne entdeckt die junge Verlegerin Daphne Despero (Alice Isaaz) in einer "Bibliothek der abgelehnten Bücher" einen spektakulären Liebesroman, den sie veröffentlicht und der ein Bestseller wird. Autor des Meisterwerks soll der örtliche Pizzabäcker Monsieur Pick sein, der allerdings bereits gestorben ist.

Ein humorvoller Krimi, bei dem die Suche nach dem wahren Autor eines Bestsellers im Mittelpunkt steht: Das trauen sich nur die literaturverrückten Franzosen. Doch auch hierzulande beschert die Verfilmung des vor zwei Jahren auf Deutsch erschienenen Romans "Das geheime Leben des Monsieur Pick" von David Foenkinos eineinhalb vergnügliche Kinostunden. Der Film startet am Mittwoch im Kino.

Der geheime Roman des Monsieur Pick - Kurzinhalt zum Film

Der Geschichte liegt eine nette Idee zugrunde: Eine kleine bretonische Gemeindebibliothek weist eine im ganzen Land einzigartige Abteilung auf, die "Bibliothek der abgelehnten Bücher". Hier können Autoren die Dokumente ihres Scheiterns abgeben: Manuskripte, die von Verlagen zurückgewiesen und nie publiziert wurden. Etwas, was David Foenkinos wohl schon lange nicht mehr passiert ist, schließlich gilt der 45-jährige Pariser (der seinen Roman "Nathalie küsst" gemeinsam mit seinem Bruder Stephane und mit Audrey Tautou in der Hauptrolle gleich selbst verfilmte) als Meister der leichten Muse, als Autor, der literarischen Anspruch und Unterhaltung glänzend zu verbinden versteht.

In dieser Bibliothek der Abgewiesenen entdeckt eine bei einem großen Verlag arbeitenden Jungverlegerin ein Manuskript, das sie begeistert und dessen Publikation der Überraschungserfolg der Saison wird. Noch besser als das Buch selbst ist freilich die dazugehörende Entstehungsgeschichte, die entsprechend ausgeschlachtet wird: Autor war angeblich der bretonische Pizzabäcker Henri Pick, der vor zwei Jahren gestorben ist. Nicht nur seine Witwe ist verblüfft: Niemand hat ihn jemals lesen oder schreiben gesehen. Auch die für das Schreiben des Buches notwendigen Bezüge zur russischen Sprache und die Kenntnis des Lebens von Alexander Puschkin fehlten bei Pick völlig.

Der bekannte Literaturkritiker Jean-Michel wittert daher Betrug und stellt in seiner beliebten TV-Sendung Witwe und Jungverlegerin bloß. Das Infragestellen des romantischen Märchens um den zwischen Pizza Cardinale und Pizza Diavolo heimlich ein Meisterwerk schreibenden Pizzabäcker verzeiht ihm niemand: Binnen kürzester Zeit wird er seine Sendung, seinen Job und seine Frau los. Nun hat er allen Grund, die Sache persönlich zu nehmen, und wird zum Literatur-Detektiv.

Der geheime Roman des Monsieur Pick - Die Kritik

Mit Fabrice Luchini verfügt Regisseur Remi Bezancon (48), dessen Spielfilm "C'est la vie - So sind wir, so ist das Leben" 2008 zu einem mehrfach preisgekrönten Publikumserfolg wurde, über einen Hauptdarsteller, der in der Lage ist, einen Komödie zu tragen, ohne sie an einzelne Späßchen zu verraten. Wie er sich in seine Aufgabe verbeißt und Mosaikstein um Mosaikstein der Wahrheit zusammenträgt, ist beste Kinounterhaltung.

Dass nicht jede einzelne Wendung des Drehbuchs plausibel wirkt, dass die Auflösung am Ende deutlich hinter den geschürten Erwartungen zurückbleibt, tut dem Unterhaltungswert des mit einem Gastauftritt von Hanna Schygulla in einer kleinen Nebenrolle geadelten Films kaum Abbruch. "Der geheime Roman des Monsieur Pick", wie die Verfilmung in kleiner Abwandlung des Titels hierzulande heißt, ist eine gelungene, kleine Geschichte, die mit Originalität punktet. Gut, dass das Skript nicht in der "Bibliothek der abgelehnten Drehbücher" gelandet ist.

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(APA/Red)

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