Der Fasching tobt um den Liebfrauenberg

Feldkirch (PDF) Das Faschingstreiben löst die Weihnachtszeit ab und wird in Vorarlberg seit vielen Jahrhunderten mehr oder weniger ausgiebig gepflegt. In Rankweil wurde 1833 etwa der Brauch des „Faßnacht-Begrabens“ geübt, der beim damaligen Pfarrer, Johann Josef Mehr, auf Argwohn stieß.
„Es ward eine Figur ausgestopfet“
Pfarrer Mehr schrieb am 20. Februar 1833 um 9 Uhr abends an den Generalvikar:
„Die Dragoner haben die Begräßniß der Faßnacht veranstaltet, und bewerkstelliget; und dabey die priesterliche Kleidung, Zeremonien, und Gebethe nachgeäffet, wie solche bey katholischer Versehung und Begräbnissen üblich sind. – Es ward eine Figur ausgestopfet als ein Kranker und dann Todter: beym Versehen wurde das Segenertheilen nachgemacht: beym Hinaustragen wurden Gebethe gesprochen, mit der Schellen Zeichen gegeben, Lichter mitgetragen. In dem Wirths-Hause zum Hecht geschah die Zubereitung; von dort ging der Zug rechts um den ganzen Berg herum.“
Der Generalvikar nahm dies zur Kenntnis und legte den Fall ohne weitere Amtshandlung zu den Akten.
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Quelle dieses Artikels: Mag. Michael Fliri, Archiv der Diözese Feldkirch