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Der digitale Patient: Internet fungiert als Infoquelle

"Dr. Google" ist zweithäufigste Anlaufstelle für Gesundheitsfragen.
"Dr. Google" ist zweithäufigste Anlaufstelle für Gesundheitsfragen. ©Bilderbox/Symbolbild
Neben Ärzten ist das Internet die zweitwichtigste Informationsquelle in Bezug auf Gesundheitsfragen. Zu diesem Schluss ist heute, Mittwoch, eine aktuelle Studie des Janssen Forums gekommen.

Für die Erhebung wurde die österreichische Bevölkerung zu ihrer Internetnutzung im Medizinbereich befragt, wobei die ärztliche Konsultation nach wie vor mit 89 Prozent bei den Online-Befragten an erster Stelle steht, gefolgt vom Internet mit 72 Prozent.

Suche nach Diagnose treibt Netzrecherche

Die häufigsten Gründe für eine Online-Recherche im Gesundheitsbereich sind bereits vorhandene Beschwerden bei den Nutzern, gefolgt vom Bedürfnis, sich nach einer Diagnose über das jeweilige Leiden weiter zu informieren. Vor allem Auskünfte zu konkreten Medikamenten sowie zu leichten Erkrankungen oder Verletzungen werden im Netz eingeholt. Nur ein Viertel fühlt sich durch Web-Informationen verunsichert. Jeder Zweite geht nach der Recherche anschließend zum Arzt.

Entscheidungsträger weiterhin Ärzte und Experten

Entscheidungsträger sind jedoch nach wie vor die Ärzte und Gesundheitsexperten – das Internet hat diesbezüglich nur wenig Einfluss. “Das Internet ist eine chaotisch kreative Angelegenheit”, sagt der Sprecher der Patientenanwälte, Gerald Bachinger, gegenüber pressetext. Wichtig sei es, Ansätze zu finden, um das Web sinnvoll zu nutzen. “Patienten haben das Grundbedürfnis nach verständlicher Information und guter Kommunikation auf Augenhöhe”, so der Experte. Bedeutend sei auch, die Qualität sichtbar zu machen und ein “Mehr” an Qualität zu schaffen. Die Erkundung der Verlässlichkeit und Qualität der Online-Informationen ist dabei noch im Stadium weiterer Forschung.

Social Media und Apps erst am Anfang

Social Media, mobile Dienste und Apps werden von den Österreichern zur Gesundheitsaufklärung kaum genutzt. “Das Handy gilt als zu mühsam für Gesundheitsdienste und wird in den nächsten zwei Jahren auch wenig Einfluss haben”, so Bachinger. Dass Social Media als Informationsplattformen wenig genutzt werden, sieht Georg Psota, designierter Präsident der Fachgesellschaft für Psychiatrie und Chefarzt der psychosozialen Dienste, als vorteilhaft. “Auf diesen Foren geschieht viel Unbedachtes”, sagt er.

Aufklärung über iPads

Die Aufklärung von Patienten ist laut Bachinger ein schwieriges Thema. Künftig wird diese unter anderem über iPads erfolgen, wobei Patienten nicht länger ein Formular zur Einwilligung für die Operation unterschreiben müssen, sondern die jeweiligen Informationen an den Patienten über das Gerät weitergegetragen werden. Der Arzt bekommt daraufhin ein Feedback, das ihn nachvollziehen lässt, in welchen Bereichen eine intensivere Rücksprache mit dem Patienten erfolgen muss. (pte)

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