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Der Bloomsday in Ottakring als Traumspiel zwischen Paradies und Hölle

Flyer Bloomsday Seite 1
Flyer Bloomsday Seite 1 ©kunst-projekte
www.galeriestudio38.at/BLOOMSDAY www.galeriestudio38.at/STRASSENKUNSTFEST Celebrating BLOOMSDAY in OTTAKRING 2014 Traumspiel zwischen Paradies und Hölle Film.Fotografie.Literatur.Malerei.
Bildbeispiele Bloomsday 2014

Video
Ein Literaturprojekt – auch in Bildern
Vjekoslav BORIC, Gerald GRASSL, Lisa GROSSKOPF, Gerald GRÜNWERTH,
Sonja HENISCH, Ilona PETÖNE SZENTES, Karoline PFEIFFER, Valentin Ludwig PFEIFFER,
Laura SCHREINER, Bernadette STUMMER

Cafe Club International C.I. Payergasse 14 & Roter Salon, Piazza, 1160 Wien
ERÖFFNUNG: Montag, 16. Juni 2014, 19 Uhr
PREVIEW: Samstag, 14. Juni 2014 beim Brunnenviertler StraßenKunstFest
LIVE PAINTING Tom VENNING Asemic Calligraphy

Der BLOOMSDAY IN OTTAKRING 2014, „am 16. im 16.”, ist Motiven aus dem Kapitel CIRCE im Roman ULYSSES von James JOYCE gewidmet.

Seit 1954 wird der 16. Juni als BLOOMSDAY gefeiert, in Würdigung des Romans ULYSSES des irischen Autors James JOYCE, der in 18 Episoden Begebenheiten eines einzigen Tages
(16. Juni 1904) in Dublin schildert. Seit 2009 wird – initiiert vom Verein ::kunst-projekte:: – der BLOOMSDAY auch in Ottakring, am „16. 6. im 16.” begangen. Mittlerweile ist die Kombination von Lesungen, kuratierten Ausstellungen und Performances als Literaturprojekt „in Bildern” bereits ein fixer Bestandteil der Ottakringer Kulturszene im Programm ihrer Bezirksfestwochen geworden.

Das Kapitel CIRCE* steht diesmal im Fokus der künstlerischen, literarischen und auch filmischen Betrachtungen.

Die Mitwirkenden (Vjekoslav BORIC, Gerald GRASSL, Lisa GROSSKOPF,
Gerald GRÜNWERTH, Sonja HENISCH, Karoline PFEIFFER, Laura SCHREINER,
Bernadette STUMMER sowie Valentin Ludwig PFEIFFER mit SEKUNDENBILDERN) setzen sich „multimedial” anhand von Malerei, Fotografie, Experimental- und Kurzfilm, Videocollage und eigenen Texten mit diesem Kapitel und mit dem Roman an sich auseinander. Sie greifen Motive wie Erotik, Sexualität, Mutter- und Vaterschaft, Gewalt, Paradies, Hölle und Traum auf und untersuchen, inwieweit sie auch in unserer Gegenwart Bedeutung haben. Anknüpfungspunkte ergeben sich zum Jahresthema 2014 PARADIESE.

Vjekoslav BORIC reflektiert im Zyklus von Mischtechnik-Papierarbeiten, den er In Anspielung auf seinen Vornamen WJEKOMIROFFS EROTICON nennt, Eros, Sexus und Liebe. Als Anregung für die bildnerische Recherche zur eigenen und zur menschlichen Sexualität diente ihm der Film „Fellinis Satyricon”.

Gerald GRASSL beschreibt im Dramolett NORAS KLAGE in Form eines fiktiven Interviews mit der alternden Nora Barnacle (der Ehefrau von James Joyce) die Begleitumstände zur Entstehung des ULYSSES. Geplant ist eine Hörspielfassung des Textes.

Lisa GROSSKOPF bildet in ihrer Fotografie-Serie HAUS DER FREUDEN die Fassaden unterschiedlicher Bordelle im Wiener Stadtraum ab. Sie möchte den Blick des Betrachters für seine Umwelt schärfen und beteiligt sich am Diskurs, ohne eine wertende Position zu beziehen. In der Serie SCHÖNE AUGENBLICKE hält Großkopf Menschen in einem ekstatischen Augenblick fotografisch fest.

Gerald GRÜNWERTH tastet sich mit seinen gestischen Spachtelungen an die Grenzen einer entrückten Figürlichkeit heran. IM BEWUSSTSEINSSTROM und KINKY SEX IN HEAVEN IM
SM-HIMMEL tragen die gegenständliche Form nur mehr als Verkleidung und Tarnung.

Sonja HENISCH stellt Leopold Bloom als MAGENFÜSSLER auf einem Skateboard dar. In seinem Magen befinden sich die Torsi der dreifachen alten Muttergottheit, deren Kraft und Reinheit Bloom nicht zu erkennen vermag. In einem inneren Monolog beschäftigen ihn hauptsächlich Essen und Sex und die Angst, dass Molly ihn betrügen könnte. BLOOMS GEBURT kreist um die männliche Fantasie der Allmacht, das selbst gezeugte Kind zu gebären. BLOOM IN BELLAS HÄNDEN ist eine humorvolle literarische Auseinandersetzung mit den Begierden und dem Selbstmitleid von Leopold Bloom angesichts der Tatsache, Bella Cohen ausgeliefert zu sein.

Ilona PETÖNE SZENTES präsentiert in der rot-blauen dreiteiligen Werkserie MANN UND FRAU als Gesichter, die einander „kopfüber” gegenüberstehen, zuerst verbunden, dann getrennt. Nur in den Augenblicken höchster Ekstase erleben sie ihre göttliche Einheit kurz wieder. GELBE MEDITATION thematisiert in vier Bildern (Messer, Stillleben mit Äpfeln, einer aufgeschnitten, im Kerngehäuse eine Landschaft mit einem Apfel als Sonne, im vierten Bild als „Großaufnahme” zu sehen), ob und wie viel Gewalt man zum Glückfinden braucht.

Karoline PFEIFFER folgt im Experimentalfilm SEARCHING FOR A CONCEPT einem nie festgelegten, nie voraus gedachten Konzept. Assoziationen zum Stilelement der „Erinnerungsfetzen” („stream of consciousness”) bei ULYSSES entstehen.

Laura SCHREINER zeigt in ihrem Schwarzweiß-Kurzfilm GÄNSEHÄUFEL ein „heimisches Paradies subkultureller Seelen auf bewaldeter Sandinsel” und spannt gewissermaßen den Bogen zu Szenen am Strand von Sandycove.

Bernadette STUMMER setzt mit NICHT UNTER DEM MARKTWERT! ihr 2012 begonnenes Langzeitprojekt von Videocollagen zu ULYSSES fort. Es ist dies die dritte Schicht von
Text- und Materialfragmenten analog zum zehnjährigen Schaffensprozess von
James Joyce an seinem Roman. „Spielerisch-assoziativ (filmisch)” wird Stummer bis zum
2. Februar 2022 „alle entdeckten Schichten zusammenführen”.

*In Form eines Dramas geschrieben, erinnert das Kapitel CIRCE an Antonin Artauds surreales Theater. Ort der Handlung ist Bella Cohens Bordell im Rotlichtviertel Dublins, in das der Protagonist Leopold Bloom und Stephen auf ihrer Odyssee einkehren. In einer Art Traumspiel parodiert Joyce das Thema Vaterschaft, indem er Bloom schwanger werden und gebären lässt. In zahlreichen sadomasochistischen Sequenzen werden die untersten Seelenschichten der beteiligten Personen nach oben gekehrt.

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