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Demonstranten blockierten Ring vor Oper

Studenten ziehen demonstrierend durch die Stadt
Studenten ziehen demonstrierend durch die Stadt ©APA
Zu einer rund 15-minütigen Blockade des Rings vor der Staatsoper ist es am Donnerstagabend gegen 20:15 Uhr nach der Abschlusskundgebungen der Studentendemonstration gegen den Bologna-Gipfel in der Hofburg gekommen. Circa 150 Personen blockierten tanzend und trommelnd den Ring, es kam zu kurzfristigen Wortgefechten mit Autofahrern.
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Die Polizei griff ein, als ein Einsatzfahrzeug ebenfalls blockiert wurde, einige Demonstranten wurden weggetragen, der Rest beendete kurz danach die Blockade freiwillig.

Die Studenten versuchen nach wie vor, in die Nähe der Hofburg zu kommen, wo das Ministertreffen anlässlich des Bologna-Jubiläums stattfindet. Die Polizei sperrt mit einem Großaufgebot allerdings sämtliche Zugänge bzw. Zufahrten ab.

Mehrere tausend Teilnehmer sind am Donnerstagnachmittag vom Westbahnhof über die Mariahilfer Straße, die ehemalige Zweierlinie und die Ringstraße gezogen, um gegen das neue Bologna-Studiensystem und die Jubiläumskonferenz zu zehn Jahren Bologna-Prozess am Donnerstag und Freitag in Budapest und Wien zu demonstrieren. Die Polizei sprach von rund 3.200 Personen, die Organisatoren gehen von 10.000 bis 12.000 Teilnehmern aus.

Die Demo verlief laut Polizei ohne Zwischenfälle. Beim Parlament veranstalteten mehrere 100 Personen einen mehrminütigen Flashmob, rannten die Rampe hinauf und enthüllten ein Transparent mit der Aufschrift “Quo Vadis?”.

Die Demonstranten schwenkten Transparente wie “Morbus Bologna. Widerstand schützt”, “Burning University. Make Bologna History”, “Fick die Uni, fick den Staat, fick Kapitalismus”, “Finanzspritze gegen Bildungsgrippe”, “Dichter und Denker statt Bachelor und Banker” oder einfach “Bologna stinkt”. Dazu gab es Live-Musik von einem Lastwagen, Clowns tanzten um die zahlreich vertretenen Einsatzkräfte. Vor der Abschlusskundgebung sangen die Demonstranten dem Bologna-Prozess ein ironisch gemeintes Geburtstagsständchen.

Aus dem Ausland reiste eine rund 300-köpfige italienische Delegation an, auch Schweizer Unis waren zahlreich vertreten. Auch einige Mittelbau-Vertreter österreichischer Unis mischten sich unter die Demonstranten.

Nach der Abschlusskundgebung wollen die Demonstranten durch Straßenblockaden den Ministern der 47 Bologna-Teilnehmerstaaten den Weg in die Hofburg versperren. Dazu wurde der Demozug in verschiedene Farben unterteilt – je nach Farbe sollen die Teilnehmer an einem anderen Ort Sitzstreiks durchführen. Dafür verteilten die Organisatoren Styropor-Sitze. “Sie, die mit ihren Limousinen hierherkommen, müssen erst einmal an uns vorbei”, hieß es bei der Abschlusskundgebung.

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