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Demo und massives Polizeiaufgebot bei FPÖ-Wahlkampfabschluss

Der Wahlkampfabschluss der FPÖ.
Der Wahlkampfabschluss der FPÖ. ©AP
Am Freitag ist der Wahlkampfabschluss der FPÖ nicht ohne massives Polizeiaufgebot und Gegendemonstration ausgekommen.
Herbert Kickl im Porträt
FPÖ-Wahlprogramm ist da

Seit dem späten Nachmittag wurde auf einer riesigen Bühne vor dem Wiener Stephansdom Stimmung für Spitzenkandidat für die Nationalratswahl Herbert Kickl gemacht. Außerhalb der Absperrungen auf allen Seiten wurde wiederum "Nazis raus" skandiert. Die FPÖ hat gute Chancen, zum ersten Mal bei einer Nationalratswahl als stärkste Partei hervorzugehen.

Mit einem noch nie da gewesenen Aufwand hat die FPÖ Freitagabend ihren Wahlkampfabschluss in Wien inszeniert. Parteichef und Spitzenkandidat Herbert Kickl ließ sich von seinen Anhängern vor dem Stephansdom feiern.

Demo beim Wahlkampfabschluss der FPÖ für die Nationalratswahl

Der Stephansplatz war von den Freiheitlichen nicht zufällig als Ort für die Abschlussveranstaltung gewählt worden. Bereits im Wahlkampf hatte Kickl mit Slogans wie "Euer Wille geschehe" geworben. Aber auch einen anderen Hintergrund hatte die Ortswahl, wie Kickl in seiner Rede bemerkte: Vor 25 Jahren habe Jörg Haider hier gesprochen. Als "kleiner Mitarbeiter" der Partei habe er damals eine "Ganslhaut" gehabt. Kickl hofft, das damalige Rekordergebnis am Sonntag noch zu toppen.

Kickl stellte vor seinen mit Österreich-Fahnen und blauen Ballons ausgestatteten Fans klar, was er sich von der Wahl erwartet: "Gemeinsam werden wir am Sonntag etwas erreichen, was es in diesem Land noch nie gegeben hat: Eine freiheitliche Nummer Eins und ein freiheitlicher Kanzler." Gemeinsam werde man dafür sorgen, "dass das blaue Wunder ein rot-weiß-rotes Wunder wird". Die anderen hätten "den Rückenwind vom System und den Gegenwind von der Bevölkerung". Bei der FPÖ sei es umgekehrt.

Kickls Unmut entlud sich - wie schon bei früheren Auftritten - vor allem in Richtung Regierung und ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer. "Zuerst das Volk und dann der Kanzler", propagierte er erneut. "Ich möchte eine Bresche schlagen für die Normalität und den Hausverstand", wetterte er vor seinen Anhängern gegen den herrschenden "Zeitgeist". "Keine Solidarität mit den Kriegstreibern", sprach er sich außerdem erneut gegen die Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland aus und beschwor die österreichische Neutralität.

Zuvor für "Volkskanzler" Kickl Stimmung gemacht hatten Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp, der Wiener Spitzenkandidat Harald Stefan und Generalsekretär Michael Schnedlitz. Letzterer rief - wie auch Kickl selbst - den "Impfzwang" der Regierung in Erinnerung, wofür diese am Sonntag die Rechnung präsentiert bekommen werde. Auch Protagonisten der Coronamaßnahmen-Gegner hatten sich bei der FPÖ eingefunden, wie etwa Martin Rutter und der Südtiroler Jürgen Wirth Anderlan, der sogar kurz auf die Bühne durfte.

Abseits der Bühne, hinter von Polizisten und Polizistinnen bewachten Absperrungen, taten wiederum Gegner der Freiheitlichen ihren Unmut kund. Die Gegendemonstranten skandierten etwa Parolen wie "Nazis raus". Kickl hieß von der Bühne aus das "Häufchen Gegendemonstranten" - nicht ohne Hohn - "herzlich willkommen".

(APA/Red)

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