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DB: Neues Angebot an die GDL

Neue Hoffnung im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn: Das Unternehmen hat der Lokführergewerkschaft GDL am Mittwoch ein neues Angebot vorgelegt.

Zu den Inhalten wollten beide Seiten am Mittwoch keine Angaben machen. Die Deutsche Bahn sprach aber von einem „deutlich verbesserten Angebot“. Vorstandschef Hartmut Mehdorn erklärte: „Wir sind ab sofort jederzeit und an jedem Ort zu Verhandlungen bereit.“ Nach Angaben von GDL-Sprecher Maik Brandenburger wird die Gewerkschaft das Angebot nun prüfen. Am kommenden Montag wolle der GDL-Hauptvorstand darüber beraten.

Zuvor hatten die Bahn-Chefs und die Lokführergewerkschaft ihre Tarifgespräche vom Dienstag an einem unbekannten Ort fortgesetzt. Brandenburger hatte dazu gesagt, am Dienstag sei vereinbart worden, dass am Mittwoch ein neues Angebot vorgelegt werden solle: „Wenn es auf ersten Blick nicht annehmbar ist, hat man es schnell abgelehnt.“ Nach Angaben des stellvertretenden GDL-Vorsitzenden Günther Kinscher hatten die Positionen zu Beginn der Gespräche noch weit auseinandergelegen.

Bahn-Aufsichtsratsmitglied Georg Brunnhuber rechnet für Ende dieser Woche mit dem Beginn neuer Verhandlungen. „Wenn jetzt ein weiteres Angebot auf den Tisch kommt, dann bin ich sehr zuversichtlich“, sagte der CDU-Politiker im RBB.

Der Chef des GDL-Bezirks Nordrhein-Westfalen, Frank Schmidt, zeigte sich im WDR ebenfalls optimistisch. Er habe von GDL-Chef Manfred Schell erfahren, dass man frohen Mutes sei: „Und man denkt, man ist auf einem guten und richtigen Weg.“ Bei einem verhandlungsfähigen Angebot der Bahn könne er sich „auch vorstellen, dass man dann unter Umständen auch sehr, sehr schnell zu einem Abschluss kommen kann“.

Die GDL hatte seit langem ein neues Angebot als Vorbedingung für Verhandlungen gefordert, in deren Verlauf eine Friedenspflicht gelten würde. Streiks wären dann nicht möglich. Die Gewerkschaft will deutlich mehr Lohn und einen eigenständigen Tarifvertrag.

Mehdorn, Personalvorstand Margret Suckale und Schell waren bereits am Dienstagvormittag zusammengekommen. Am Dienstagabend trafen sich dann Schell und Mehdorn zu einem weiteren rund vierstündigen Gespräch in der früheren Bahnzentrale in Frankfurt, die sie gegen 22.00 Uhr kommentarlos verließen.

Unterdessen verlangte auch Transnet-Chef Norbert Hansen ein neues Angebot der Bahn-Führung und drohte ebenfalls mit Streiks. „Auch wir haben Forderungen seit Monaten, die berücksichtigt werden müssen und die wir notfalls mit einer weiteren Arbeitskampfsituation durchsetzen können. Und ich möchte das gerne vermeiden“, sagte Hansen.

Er habe in der Früh ein kurzes Gespräch mit Mehdorn und Suckale geführt und sie eindringlich aufgefordert, endlich ein Angebot zu machen. „Bisher haben wir nur die vage Aussage, dass man einen dreistelligen Millionenbetrag ausgeben will für eine Verbesserung des Bezahlungssystems. Das muss konkretisiert werden, und ich erwarte noch in dieser Woche entsprechende Angebote“, sagte er.

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