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David Garrets dunkler Zwilling

Simon Frick: ein Künstler, der sich nicht so leicht in Schubladen stecken lässt.
Simon Frick: ein Künstler, der sich nicht so leicht in Schubladen stecken lässt. ©JW
Bludenz. (jw) Der Bludezer Simon Frick überraschte bei seinem Konzert in der Remise mit musikalischer Vielseitigkeit.

 

 

Am vergangenen Freitag präsentierte die Bludenz Kultur GmbH im Rahmen der Konzertreihe bühne.frei erneut einen jungen, talentierten Künstler. Der gebürtige Bludenzer Simon Frick gastierte samt Band in der Remise und präsentierte mit seinem Programm soundscape eine abwechslungsreiche Klangreise, die mit überraschenden Wendungen überzeugen konnte.

Spiel mit den Erwartungen

Schon zu Beginn des Abends wurde bei Simon Frick klar: die gängigen Klassik-Konzert-Klischees werden hier ausgespart. Sein Auftreten und Aussehen wecken mehr Assoziationen mit Metallica und Rockkonzerten als mit großen Konzertsälen und gediegenen Klängen – David Garrets dunkler Zwillingsbruder. Dieser erste Eindruck soll sich mit der ersten Nummer des Abends auch bestätigen. Simon Frick spielt eine Interpretation von Nirvanas „Smells like teen spirit“. Und man muss sagen: so hätte ein geigenspielender Kurt Cobain wahrscheinlich geklungen. Mit der darauffolgenden Nummer „moments“, eine der Nummern, die Frick selbst komponiert hat, gelingt es ihm allerdings einen absoluten Bruch im Erwartungshorizont zu schaffen. Neben dem musikalischen Arrangement ist es hier v.a. auch die Stimme von Sängerin Anna Anderluh, die einen lieblichen fast schon sphärischen Klangteppich entstehen ließ.

Kreativ und innovativ

Simon Frick präsentierte bei seinem Auftritt in der Remise ein breites Spektrum an Musikalität. Vom harten Sound wie etwa beim Sytem of a down-Klassiker „ATWA“ über die eigenwillige Interpretation von Guns’n’roses „Don’t damen me“bis hin zu den orientalisch angehauchten Klängen seiner Eigenkomposition „escape“ – bei Frick scheint alles möglich und auch in seinen Musikkosmos passend. Ob Noisegenerator, E-Violine oder klassische Geige – scheinbar spielerisch wechselte er an diesem Abend zwischen den Klangwelten und überzeugte dabei v.a. mit kreativer Energie und musikalischen Neuland-Impulsen.

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