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Das Wunder "Koralle" als Forschungsprojekt

© Michael Kuba
Der Tiergarten Schönbrunn nimmt am EU-Forschungsprojekt CORALZOO teil, bei dem es darum geht, das Wachstum und die Vermehrung von Steinkorallen besser zu verstehen.

Eines der Ziele des Projektes ist es, die mathematischen Regeln zu finden, nach denen sich Korallenstöcke verzweigen. 

Seit Jahrzehnten fragen sich Meeresbiologen, wie es der Natur gelingt, so perfekte, ästhetische Gebilde zu erschaffen. Auch Hans Hass, der Pionier der modernen Meeresforschung, beschäftigte sich in seiner Doktorarbeit mit Wachstumsgesetzen bei Kolonie bildenden Meeresorganismen.

Im Rahmen des CORALZOO-Projektes analysieren Informatiker der Technischen Universität Dresden und Biologen des nationalen israelischen Meeresforschungsinstituts in Haifa 3D-Fotos, die das Wachstum von Korallenstöcken so abbilden, dass es von einem Computer erfasst werden kann. Die benötigten Bilder liefert der Tiergarten Schönbrunn.

Das lebende Material stammt aus der Korallenfarm im Keller des Aquarienhauses. Hier werden junge Korallenstöcke über viele Monate lang in regelmäßigen Abständen von fünf verschiedenen Seiten fotografiert. Voraussetzung für das Gelingen ist eine hundertprozentige Exaktheit beim Fixieren der Kamera und des Objektes. Lässt sich die Verästelung eines Korallenstocks voraussagen? Wie wird die Wuchsform durch die Änderung von Umweltbedingungen beeinflusst?

Am Ende wird man mehr darüber wissen, wie sich Strömung, Nahrung und Lichtverhältnisse auf das Aussehen von Korallengebilden auswirken.

Und die Forscher hoffen, generelle Wachstumsszenarien voraussagen zu können – was bei der künstlichen Wiederbesiedelung von toten Riffen eine große Hilfe sein könnte.

CORALZOO wird von der niederländischen Universität Wageningen koordiniert. Im Mai findet in Genua ein Workshop statt, bei dem die praktischen Erkenntnisse der wissenschaftlichen Studien alle Interessierten zugänglich gemacht werden.

Im Tiergarten Schönbrunn zuständig sind die Biologen Dr. Michael Kuba, Dr. Ruth Byrne und der Leiter des Aquarienhauses Anton Weissenbacher. Betreut werden die Korallen von den Tierpflegern des Aquarienhauses.

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