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Das Verhalten der Medien wird geprüft

Das Verhalten der Berichterstatter bei der Geiselnahme in Wien-Neubau am Dienstag wird Teil der Sachverhaltsdarstellung an die Wiener Staatsanwaltschaft. Experten kritisieren Presse

Das kündigte Vizepolizeipräsidentin Michaela Pfeifenberger am Mittwoch im Gespräch mit der APA an. Der zuständige Staatsanwalt hat danach zu entscheiden, ob manche Aktionen wie zum Beispiel der Anruf eines Journalisten der Tageszeitung “Österreich“ am Tatort strafrechtlich relevant sind.

„Es geht der gesamte Akt zur Staatsanwaltschaft. Darin befindet sich auch das Verhalten der Medien zur strafrechtlichen Beurteilung“, sagte Pfeifenberger. In Bezug auf das Gespräch des Journalisten mit dem Geiselnehmer kritisierte sie: „Ich halte das für ein äußerst verantwortungsloses Verhalten.“ Wenn man das Verhalten der Polizei „gleichsam konterkariere“, den falschen Ton im Gespräch mit dem Geiselnehmer provoziere, dann sei das verantwortungslos.

Im Nachhinein wisse man, dass es sich um keine echte Waffe handelte, relativierte Pfeifenberger. Allerdings habe man zur Tatzeit diesen Informationsstand nicht gehabt. Jedenfalls müsse geklärt werden, ob der Sachverhalt eine Gefährdung von Menschenleben darstellte. „Auch durch eine Faust ist eine Gefährdung gegeben“, sagte die Vizepolizeipräsidentin.

Lob hatte Pfeifenberger für den Stadtsender Puls TV: Dieser habe nach den entsprechenden Hinweisen der Polizei seine Kamerapositionen geändert. „Nachdem man ihnen erklärt hat, dass man damit das Leben der Geiseln, der Einsatzkräfte und des Geiselnehmers gefährdet, hat man sich einsichtig gezeigt.“ Nicht nur das: Der Sender regte ein Seminar zum Thema „Zusammenarbeit von Polizei und Medien bei Sonderlagen“ an.

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