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Das Symphonieorchester Vorarlberg macht Sehnsucht und Vergänglichkeit hörbar

Die italienische Weltklassesopranistin Eva Mei interpretiert gemeinsam mit Gérard Korsten und dem Symphonieorchester Vorarlberg „Vier letzte Lieder“ von Richard Strauß.
Die italienische Weltklassesopranistin Eva Mei interpretiert gemeinsam mit Gérard Korsten und dem Symphonieorchester Vorarlberg „Vier letzte Lieder“ von Richard Strauß. ©Symphonieorchester Vorarlberg
Das vierte Abo Konzert am 27. März im Montforthaus Feldkirch und am 28. März im Festspielhaus Bregenz widmet sich den Themen Sehnuscht und Vergänglichkeit. Gemeinsam mit dem Symphonieorchester Vorarlberg brillieren Chefdirigent Gérard Korsten und Weltklassesopran Eva Mei.

Seit 2005 ist Gérard Korsten Chefdirigent des Symphonieorchester Vorarlbergs. In seiner Jubiläumssaison 2015/2016 steht er nun zum zweiten Mal am Dirigentenpult.

Eva Mei ist in den renommiertesten Opernhäusern der Welt zu Hause. Darüber hinaus brilliert die italienische Sopranistin als Ausnahmesolistin, wie das Publikum in Feldkirch und Bregenz erleben wird. Gemeinsam mit dem Symphonieorchester und Gérard Korsten interpretiert sie „Vier letzte Lieder“ von Richard Strauß.

 

Das Eröffnungsstück der beiden Konzerte am 27. März im Montforthaus und am 28. März im Festspielhaus Bregenz stammt aus der Hand des Vorarlberger Komponisten Thomas Thurnher. „Es ist uns ein großes Anliegen, die zeitgenössische, heimische Musik unserem Publikum zu präsentieren“, so Thomas Heißbauer, Geschäftsführer des Symphonieorchester Vorarlbergs.

 

Musikalisches Klagegedicht

Das 2004 uraufgeführte Werk „Pour Camille“- Elegie für Orchester des Vorarlberger Komponisten Thomas Thurnher nimmt auf das gleichnamige Gedicht der französischen Dichterin Livia Javor Bezug. Camille, ein junger Mann, sitzt in einer Muschel und wird von einem Mädchen umworben. Er erwidert ihr werben nicht. Er ist tot und sie will oder kann es nicht wahrhaben. Trotz allem sucht sie unermüdlich seine Nähe.

 

Thurnhers musikalisches Klagegedicht zeigt das Verharren des Mädchens mittels melodisch-melodieloser Musik. Scheinbare Tonbewegungen unterstreichen mit wogenden Klängen das Verbleiben am selben Ort, im selben Zustand. Die Tonschöpfung des Schülers von Herbert Willi wechselt zwischen der Innenwelt der Muschel und der Außenwelt des Mädchens. Ein Durchbrechen der Muschelschale wird hörbar. Die Klänge entgleiten und verflüchtigen sich in unerreichbaren Höhen, verlieren sich in diffuser Irrationalität.

 

Tonschöpfung des Abschiednehmens

Die italienische Weltklassesopranistin Eva Mei gestaltet gemeinsam mit Gérard Korsten und dem Symphonieorchester Vorarlberg „Vier letzte Lieder“ von Richard Strauß. Die vier Lieder, denen Texte der Schriftsteller Joseph von Eichendorff und Hermann Hesse zu Grunde liegen, sind Werke des Abschiednehmens. Strauß setzt mit diesem in den Jahren 1947/1948 entstandenen Zyklus das Ende einer Welt fest, die es für ihn nach dem zweiten Weltkrieg nicht mehr gab.

In schwingenden Melodielinien überlässt Strauß der Sopranstimme den Abgesang auf das Vergangene. Die Orchesterklänge legen sich um die Stimmführung. Strauß, ein Meister des spätromantischen Orchesterliedes, erschuf mit seinen Kompositionen lyrische Eindrücke, die den Sopran voll Schwermut strahlen lassen.

 

 

 

Symphonische Dichtung des Spätromantikers

Das 1904 in London uraufgeführte Stück „In the South – Alassio“ erschuf der Brite Edward Elgar in Erinnerung an einen erholsamen Winter in der italienischen Stadt Alassio. „Wie mit einem Blitz kam alles über mich: Bäche, Blumen, Hügel, schneebedeckte Berge in der Ferne auf der einen, das blaue Mittelmeer auf der anderen Seite“, schrieb der Spätromantiker Elgar über die Entstehung der Konzertouvertüre

 

Unter der Leitung von Gérard Korsten bringt das Symphonieorchester das Sehnsuchtsland Italien in die beiden Vorarlberger Konzertsäle. Elgars symphonische Dichtung zeichnet sich durch orchestrale Farbenpracht und melodische Gesten aus. Sein künstlerisches Credo „Ich fühle Musik, ich erfinde sie nicht“, wird durch dieses Werk bestätigt.

 

Die ewige Stadt als Instrumentalkomposition

Mit Ottorino Respighis Stück Pini di Roma (Pinien von Rom) schließt sich der thematische Sehnsuchtsbogen des Konzerts.

Respighi gilt als erster wesentlicher Instrumentalkomponist Italiens seit dem Barock. Das 1924 in Rom uraufgeführte Stück ist vertonte Nostalgie. Klangvolle Szenenwechsel zwischen Kinderspiel in der Villa Borghese und Morgenstimmung in der Via Appia führen durch die ewige Stadt. Das Werk erinnert an die großen Tage des römischen Reiches und lässt eine Rückkehr zur alten Pracht erahnen.

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