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"Das sind 404, die nicht gewußt haben, dass sie krank sind"

Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher und Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher zu Gast bei "Vorarlberg Live".
Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher und Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher zu Gast bei "Vorarlberg Live". ©Screenshot Video
Am Montag in "Vorarlberg Live" sprachen Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher und Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher über die Bilanz nach den Corona-Flächentests am Wochenende in Vorarlberg.
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Sowohl Rüscher als auch Grabher zeigten sich im "Vorarlberg Live"-Studio im Gespräch mit VOL.AT-Chefreporter Pascal Pletsch zufrieden über den Ablauf der Flächentests im Land, vor allem mit der technischen Abwicklung.

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Knapp 30 Prozent Teilnahme

Wolfgang Grabher hält fest, dass eine Teilnahme von etwas über 30 Prozent der zu testenden Bevölkerung auf freiwilliger Bevölkerung kaum zu überschreiten sein werde. Von rund 340.000 für einen Test infrage kommenden Vorarlbergern waren am Wochenende über 105.000 getestet worden.

Infektionsketten unterbrechen

Man dürfe nicht vergessen, dass es nicht um Studie gehe, so der Landessanitätsdirektor. Es gehe darum Infektionsketten zu unterbrechen. Daher seien auch die 404 asymptomatisch Erkrankten, die am Wochenende gefunden wurden, von großer Bedeutung. Schließlich hätte jeder dieser Fälle sich weiter frei bewegt und laut Statistik pro Tag eine weitere Person anstecken können - die wiederum weitere Personen angesteckt hätte. Die 404 Fälle könne man also nicht isoliert sehen.

Land zieht Flächentest-Bilanz

Gemeinsam mit Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher und Sicherheitslandesrat Christian Gantner, Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher und Corona-Kommissionsmitglied Armin Fidler hat Landeshauptmann Markus Wallner am Montag (7. Dezember) über die Detailergebnisse nach dem flächendeckenden Corona-Testwochenende und die daraus resultierenden Schlussfolgerungen informiert.

In der Nachprüfung der 476 positiven Antigen-Schnelltests mittels PCR-Test haben sich 404 bestätigt. 72 Antigen-Schnelltests stellten sich als „falsch positiv“ heraus, was rund 15 Prozent aller positiven Tests entspricht. Von allen Proben in Vorarlberg waren damit rund 0,38 Prozent positiv. „Die symptomfreien Infektionen wären ohne die Tests unbemerkt geblieben und hätten womöglich für viele weitere Ansteckungen gesorgt“, verdeutlichte der Landeshauptmann bei seiner Schlussbilanz.

Weitere Flächentests angekündigt

Für das kommende Jahr kündigte der Landeshauptmann weitere Flächentestungen an. Gegen einen dritten Lockdown müsse es noch mehr Tests in der Fläche geben, sagte Wallner: „Für mich ist vorstellbar, dass wir im Jänner nach den Feiertagen in eine weitere Runde einsteigen.“ Ein konkreter Termin sei aber noch nicht fixiert. Parallel hat der Landeshauptmann den Auftrag erteilt, eine mit dem Bund abgestimmte, regionale Impfstrategie aufzubauen.

Kein Freibrief

Die Testung vom Wochenende dürfe jedoch keinesfalls als Freibrief missverstanden werden, warnt die Landesrätin gemeinsam mit dem Landeshauptmann: „Wir müssen weiter auf der Hut sein“. Es sei weiter wichtig, sich an die geltenden Maßnahmen zu halten, Masken zu tragen und die bekannten Abstands- und Hygienebestimmungen zu befolgen, so Rüscher.

Die höchsten Teilnahmequoten erreichten die Gemeinden Lech (55.38%), Damüls (49.68%) und Schröcken (49.29%). Krumbach (18.34%), Dünserberg (20.28%) und Hohenems (20.70%) verzeichneten dagegen die niedrigsten Teilnahmequoten.

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(VOL.AT/VLK)

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