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Das richtige „Rezept" für Farben

Bettina überprüft, ob Farbe und Dehnung den Vorgaben entsprechen.
Bettina überprüft, ob Farbe und Dehnung den Vorgaben entsprechen. ©Gerty Lang
LUAG, WAS MA WERA KÜNNT: Textilchemikerin Bleichen – Färben – Appretieren: Der Beruf des Textilchemikers bietet grenzenlose Kreativität. Lustenau.  Textilien umgeben den Menschen – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.
In der Färberei

Er trägt sie nicht nur am Körper, sondern lebt und arbeitet mit ihnen, gestaltet mit ihnen seine Freizeit, lässt sich von ihnen in Gefahrensituationen schützen oder medizinisch versorgen. Damit wir sie aber in der jeweiligen Form und für den bestimmten Gebrauch verwenden können, ist der gezielte Einsatz von Chemie erforderlich. Man denke an das riesige Spektrum von Farbstoffen und Pigmenten für die Färbung von Fasern und Textilien. Bettina Nekrepp hat sich für die Ausbildung zur Textilchemikerin bei der Firma Alge Elastic entschieden. Die Lehrzeit dauert 3 ½ Jahre. „Bettina ist ausschließlich in der Färberei beschäftigt. Man lernt im Beruf eine Fülle von Artikeln kennen. Lernt, ein Gefühl dafür zu bekommen. Sie lernt, alle Maschinen kennen, um sie selbständig bedienen zu können. Auch lernt sie ein Gefühl für Farben zu bekommen und nach entsprechenden Lösungen zu suchen”, gibt Färbereileiter Klaus Warmuth einen Einblick in den Beruf. Aber auch das Prüflabor gehört dazu, in dem Wasch- und Reibechtheit, Dehnung und Wascheinsprung überprüft werden. „Es dauert bestimmt ein Jahr, bis ein Lehrling selbst an der Maschine stehen kann.” Im Frühjahr tritt Bettina zur Lehrabschlussprüfung an. „Ich weiß, wie man aus den Grundfarben Gelb, Rot und Blau jeden Farbton herstellen kann. In unserem Archiv befinden sich mehr als 12.000 Farbvarianten. Ich bediene inzwischen sieben Farbmaschinen und zwei Ausrüstanlagen”, erzählt die Auszubildende bei einem Rundgang durch die Färberei. „Pro Tag habe ich bestimmt mit 50 – 60 verschiedenen Farben und Artikeln zu tun. Ich bin beim Entwickeln der Farben und Bänder dabei. Jährlich kommen an die 1.200 neue hinzu. Man kann nicht jede Faser mit demselben Farbstoff färben. Es kommt immer auf die Zusammensetzung an.” Bettina erklärt, welche Eigenschaften ein Band erfüllen muss. Vom Kunden bekommen die Textilchemiker dafür eine Art „Rezept”. Für die Zutaten sind sie selbst verantwortlich. Ich finde nicht, dass es sich hier um einen reinen Männerberuf handelt, da er nicht mit körperlicher Anstrengung verbunden ist. Viel wichtiger ist das Interesse an Chemie und Biologie”, erzählt das Mädchen, während sie die Mess- und Kontrollgeräte überwacht. „Wir färben Partien von 50 – 70000 Metern.” Die Einsatzgebiete der Textilchemie sind unglaublich breit gefächert und bieten auch für die Zukunft viele weitere reizvolle Möglichkeiten. Alge Elastic ist ständig auf der Suche nach neuen Lehrlingen für diesen Beruf.

Kontakt:

Alge Elastic GmbH Rasis-Bündt 10, 6893 Lustenau Tel. +055 77 82046

alge@algeelastic.at, www.algeelastic.at

Was macht den Beruf des Textilchemikers aus

Klaus Warmuth, Färbereileiter, Lehrlingsausbildner

Ich habe sehr gerne mit Farben zu tun. Für den Beruf braucht man Kreativität und man muss sich mit dem Produkt identifizieren können. Jeder unserer Kunden hat seine eigene Farbpalette, die von uns entwickelt werden muss. Genauigkeit und Verantwortungsbewusstsein sind gute Voraussetzungen im Beruf.

Bettina Nekrepp, 4. Lehrjahr

Chemie hat mich immer schon interessiert. Und im Zusammenhang mit Textilien war die Kombination perfekt. Der Beruf ist abwechslungsreich und ich weiß jetzt, wie die Farbe auf die Bänder kommt und auch hält. Bevor Partien gefärbt werden, wird ein Muster gemacht. Ich wollte immer schon einen handwerklichen Beruf erlernen.

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