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Lehrer droht Entlassung wegen Corona-Verstößen

Der Lehrer äußerte sich nun zur Entlassung.
Der Lehrer äußerte sich nun zur Entlassung. ©Screenshot/Google Street View, Symbolbild: Pixabay
Der Poly-Lehrer, der mit einer corona-kritischen Rundmail auffiel und sich weigerte, eine Maske zu tragen, hat sich nun online dazu geäußert.

Insgesamt sind in Vorarlberg drei Fälle bekannt, in denen Lehrer sich Lehrpersonen nicht an die geltenden Corona-Regeln halten wollten. Bei den Betroffenen handelt es sich um den Lehrer der Polytechnischen Schule Dornbirn, der sich weigerte, im Unterricht eine Maske zu tragen, und zwei Pädagogen an Pflichtschulen. "Es hat mit zwei Lehrpersonen Gespräche gegeben", so Elisabeth Mettauer-Stubler, Sprecherin der Bildungsdirektion Vorarlberg auf VOL.AT-Anfrage. Darunter ist auch der Poly-Lehrer der polytechnischen Schule Dornbirn. Nun werden die weiteren Schritte geprüft und die betroffenen Personen über die Entscheidung informiert, so die Auskunft der Bildungsdirektion. Man hofft allerdings noch auf ein Einlenken der Pädagogen.

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Lehrer äußert sich in Statement

Der Poly-Lehrer protestiert bereits seit Monaten gegen die Corona-Maßnahmen. Er weigerte sich, im Unterricht eine Maske zu tragen, auch Schüler wolle er nicht zwingen, diese zu tragen.

Der Poly-Lehrer postete nun online ein offizielles Statement. Er habe sich entschieden, gegen das Maskentragen und Schnelltest an Schulen vorzugehen, so der Lehrer. Er habe eine schriftliche Weisung der Bildungsdirektion verlangt, bisher liege ihm aber keine vor, so der Lehrer gegenüber VOL.AT. Ohne Weisung werde er dies nicht befolgen, - sprich keine Maske im Unterricht tragen und sich nicht testen lassen - daher bekomme er jetzt wohl die angedrohte fristlose Entlassung als Lehrer an der Polytechnischen Schule Dornbirn.

"Arbeite gerne mit Menschen"

Der corona-kritische Lehrer bedankt sich zudem "von ganzem Herzen für die vielen Angebote einer Unterstützung", die er erhalten habe. "Ich arbeite gerne mit Menschen, Tieren aber auch mit der Technik und möchte hier einfach meine Fähigkeiten anbieten", meint der Pädagoge. Wer ihn unterstützen wolle, tue dies am besten, indem er ihm Arbeit gebe oder ihn weiterempfehle. Darunter folgt eine detaillierte Auflistung seiner Qualifikationen als Lehrer, Informatiker, Reitpädagoge, sowie Kontaktdaten.

Lehrer schrieb Rundmail

Der Poly-Lehrer schrieb in einer Rundmail, dass er sich von der Regierung nicht instrumentalisieren lasse und, dass er sich um das Wohl der Schülerinnen und Schüler sorge. Er weigert sich nach eigener Aussage, im Unterricht eine Maske zu tragen und "erlaubt" auch den Schülern, diese abzulegen. Testungen seien überzogen, das Tragen der Maske tue – zumindest ihm – nicht gut. Daher verzichte er auch darauf. Menschen würden durch die Covid-Maßnahmen in eine Abhängigkeit gezwungen, dies verstehe er als "Nötigung".

Schöbi-Fink: Konsequenzen bewusst

"Die Bildungsdirektion hat mit den betroffenen Lehrpersonen Gespräche geführt und sie darüber in Kenntnis gesetzt, dass diese anhaltende Dienstpflichtverletzung zu einer sofortigen Auflösung des Dienstverhältnis führen kann. Allen ist diese Konsequenz völlig bewusst", so Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink betreffend der Causa um die maskenverweigernden Lehrpersonen. Die dienstrechtlichen Prüfungen seien derzeit noch in der Schlussphase - noch wurde keine Kündigung ausgesprochen. "Natürlich wollen wir keine Lehrerin und keinen Lehrer verlieren. Allerdings gehört es zu unser aller Verantwortung, alles dafür zu tun, dass Schule auch in Zeiten der Pandemie ein möglichst sicherer Ort bleibt", so Schöbi-Fink.

Widerstand nur vereinzelt

Jede Lehrperson habe in ihrem gesamten Verhalten darauf Bedacht zu nehmen, dass das Vertrauen der Allgemeinheit in die sachliche Wahrnehmung ihrer dienstlichen Aufgaben erhalten bleibe, erklärt die Bildungslandesrätin. Dieses Vertrauen sei durch das Fehlverhalten der Pädagogen massiv beeinträchtigt worden. "Übrigens finden Gespräche mit allen Lehrpersonen statt, welche Bedenken hinsichtlich der gesetzlichen Regelung haben bzw. sich dagegen aussprechen und sich weigern diese einzuhalten", so Schöbi-Fink. Der Widerstand trete nur vereinzelt auf – die große Mehrheit der Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler sowie Eltern trage die gesetzten Maßnahmen mit.

(Red.)

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