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„Das ist Hochleistungssport bei der Feuerwehr“

Die Atemschutzgruppen der Feuerwehr Lustenau trainierten in der Brandsimulationsanlage den Ernstfall.
Die Atemschutzgruppen der Feuerwehr Lustenau trainierten in der Brandsimulationsanlage den Ernstfall. ©bvs
Atemschutzgruppe der Feuerwehr Lustenau trainierte in der Brandsimulationsanlage den Ernstfall.
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Lustenau. Die Atemschutzgeräte wurden umgeschnallt, die Feuerwehrleute der Atemschutztruppe waren bereit für ihre bevorstehende, nicht alltägliche Übung. Die Brandsimulationsanlage der Firma Dräger machte mit ihrem Truck am Donnerstagabend für drei Tage bei der Feuerwehr Lustenau Halt. Atemschutzgeräteträger erhalten darin ein reales Feuertraining. „Im Dräger-Truck wird das Feuer per Knopfdruck entfacht. Es simuliert eine brennende Wohnung, in der Feuer in der Küche, im Wohnzimmer und im Keller ausbricht. Unsere Feuerwehrleute müssen die Brände löschen, Personen bergen und sich in der verrauchten Umgebung zurechtfinden“, erklärte Markus Hämmerle von der Feuerwehr. Er hat den „Fire-Dragon“, wie die Anlage auch genannt wird, mit Andreas Loibichler zu Übungszwecken nach Lustenau eingeladen. Bei den Feuerwehren gilt dies als begehrtes Training.

 

Extreme Situationen

 

„In einem Meter Höhe herrschen im Truck gut 50 Grad Celsius. An der Decke sind es zwischen 250 und 300 Grad“, erklärt Christian Trabert, der die Anlage im Innern des Trucks im Kontrollraum bedient. „Atemschutz-Männer und -frauen betreiben Hochleistungssport. Sie arbeiten sich meistens geduckt durch völlig verrauchte Gebäude, sind in voller Montur, atmen über das Atemschutzgerät und sind extremen Temperaturen ausgesetzt. Da muss man körperlich fit sein“, so Trabert. Er erklärt, dass es hilfreich sei, sich in einem brennenden Gebäude möglichst am Boden aufzuhalten, da dort die Temperaturen am niedrigsten sind.

 

 

Reales Feuertraining

 

„In der Anlage können wir verschiedene Brandszenarien simulieren. Wir steuern mit der Fernbedienung die gasbetriebenen Brandherde“, sagt Joachim Buger von der Firma Dräger. Er und sein Kollege Andreas Lagler begleiten die Atemschutztruppen in die Simulationsanlage, beobachten ihr Vorgehen und geben Tipps. „Wir trainieren mit den Feuerwehrleuten den Ernstfall. So sind sie gut vorbereitet“, so Buger. Zu dritt durften die einzelnen Trupps in den Truck. Dort mussten sie in der Küche mit brennendem Öl umgehen, Flammen, die durch eine Rauchgasentzündung über ihren Köpfen wanderten, es brannte ein Bücherregal und ein Sofa. Sie bekämpften einen Vollbrand und einen Brand im Keller. Zudem mussten sie eine Person im stark verrauchten Fire Dragon suchen und finden.

 

Kühlen Kopf bewahren

 

„Rauchgase haben sehr viel Energie. Wenn Luft zum Feuer dazu kommt, brennt das Rauchgas an der Decke. Das ist ein gefürchtetes Szenario bei den Atemschutzträgern, da sie dann in einer Feuerwalze eingeschlossen sind“, erzählt Hämmerle. Dagegen hilft Wasser an die Decke zu spritzen und diese zu kühlen. „Respekt und eine gehörige Portion Vorsicht gehören bei jedem Einsatz dazu“, erklärt Feuerwehrmann Dietmar Hollenstein. Er war mit Ulrich Kain und Michael Matheisl in der Brandsimulationsanlage. „Die Gruppe hat schnell auf die einzelnen Brandherde reagiert und die Aufgaben super gelöst. Man sieht, dass sie erfahrene Feuerwehrleute sind“, lobte Joachim Buger. Jede Atemschutztruppe besteht aus drei Personen. Drei Trupps aus Lustenau durften am Donnerstagabend üben, zwei am Samstag. An den drei Tagen trainieren jedoch nicht nur jene aus Lustenau, sondern Atemschutztruppen aus dem ganzen Land in der Simulationsanlage. bvs

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