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Das FM4-Überraschungskonzert mit Dear Reader

©Vienna Online
Schön melancholisch und Grund auf sympathisch - So präsentierten sich Dear Reader dem Wiener Publikum am Sonntag, dem 15. Februar, im Radiokulturhaus. Das Interview:

Wir haben die Band für euch zum Interview gebeten. Vom Leben in ihrer exotischen Heimat Südafrika bis zu ihrem melancholischen Songstil standen uns “Dear Reader” Rede und Antwort:

Das Interview mit Dear Reader und alle Impressionen
vom FM4-Überraschungskonzert gibt es hier! Video


So klingt ihr Album “Replace Why With Funny”:

Ein Album, das mit seiner Reichhaltigkeit und Vielschichtigkeit entschieden in die Kategorie der „Grower” gehört. Die Fassade erscheint zunächst sehr glossy, sehr slick abgemischt, mit Cherilyn’s weit nach vorne gemixter Stimme und dieser Vielfalt an „sticky little Melodies” (Darryl).

Die Songs fangen durchweg sehr “light” an (s.a. „Dearheart” oder „Great White Bear”), um im sich im weiteren Verlauf in mächtige und dramatische orchestrale Anordnungen zu steigern. Da türmen sich geschichtete Chöre neben Waldhörnern und enorm dicken Geigen. Und ja, der durchschnittlich zynische Engländer wird an der unvermittelten Direktheit von Cherilyns aufrichtigen und höchst persönlichen Texten zu knabbern haben. Der Ausdruck „das Herz auf der Zunge tragen” wurde für diese Musik und diese Texte erfunden. Denn natürlich, egal ob über eine dritte Person, männlich oder weiblich, gesungen wird, es dreht sich eigentlich immer alles um sie selbst. Und ja, Menschen, die ein Problem mit gut gemachtem, extrem dick auftragendem Kitsch haben, sollten lieber nicht bis zu der unfassbar mutigen ich-gebe-jetzt-mal-dem-jungen-Südafrika-eine-Stimme-Hymne „The Same” vordringen. Alle anderen werden reich belohnt.

Jeder einzelne Song auf diesem Album ist eine Skulptur für sich, in liebevoller Feinarbeit von den drei Musikern im Studio zurecht gefeilt, aufeinander getürmt und angeordnet worden. Eine Meisterleistung in Sachen euphorisierter Arrangeurskunst. Dabei immer so von Herzen kommend, es ist fast nicht auszuhalten. Wie schreibt die Band auf ihrer Myspace Seite in der Rubrik sounds like: „…when you feel so much that you think you might explode and then laugh at yourself for being such a melodramatic douchebag!”

Genauso klingt das. Ohne Floskel-Alarm: Für uns schon jetzt die Platte des Jahres 2009. Ein alles in allem enorm vollkommenes Prunkstück von einem Album. Popmusik, nah an ihrem Idealzustand…

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