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Darling „ ich steht auf Wolfsbarsch, Dorade, Lachs und auf Dich!

“Darling, ich steht auf Wolfsbarsch, Dorade, Lachs und auf Dich!

Fisch ist rar und teuer, meistens 7 Tage unterwegs und wird dann immer noch als frisch angepriesen! Inzwischen werden die Seefische auch aus Aquakultur-Zucht angeboten. Für mich ist es immer wieder eine Überraschung, dass Fisch aus  Aquakulturen im Geschmack an die Qualität wild gefangener Arten heranreicht.

Zumindest, wenn die Tiere von einem erstklassigen Betrieb stammen. Gezüchteter Fisch schmeckt neutraler und milder, vor allem der Steinbutt. Zuchtfisch hat durchaus seine Berechtigung – es kommt darauf an, welche Kunden man anspricht, wie viele man verkauft und in welcher Preisklasse. Zuchtfisch in der rohen Verarbeitung  ist einfach besser – durch den milderen und somit „harmloseren” Geschmack! Ein visionärer Gedanke zum fischigem Thema: Vielleicht wäre es in dieser Hinsicht sinnvoller, wenn man den Reichtum an Fischarten besser ausnützen und nicht immer dieselben zehn Fische im Lokal anbieten würde. Eine größere Auswahl könnte zu einer Entspannung der Bestände und besseren Verfügbarkeit führen. Es liegt auch bei Ihnen – denken sie bei jeder Bestellung daran.

 

Nun zu einigen Ankerplätzen der Genüsse:    

 

UMAR der Wildfang, purer Meeresgenuss!

Die Menschen in Barcelona, Hamburg oder Portofino sind wirklich  zu beneiden – denn sie alle sind keine 5 Stunden vom Meer getrennt wie wir Wiener und können abends noch den sommerlichen Beach- oder Hafenspaziergang einschieben. Einstweilen müssen wir uns am Naschmarkt trösten. Umar, das neue Kultlokal am Beginn des Marktes wird von zwei sehr umtriebigen Brüdern als Außenstelle der Bretagne geführt. Innerhalb von 10 Jahren wurde aus einem kleinen, feinen Fischstand (selbstredend gibt’s den immer noch – ist die Vitrine des Restaurants), eines der vier meistgefragten Fischlokale unserer Stadt. Hier lernten die Städter zum ersten Mal den Begriff „Wildfang” kennen. Beim Umar hat man den Unterschied auf der Zunge. Reservierung ist in allem Fällen angebracht, speziell am Samstag, wo die Feinschmecker wie Putzerfischerl das Lokal umkreisen. Da fließt Champagner und Muscadet in südlichen Strömen unter dem Lebensthema: „Poisson sans Boisson est Poison” und auf Wienerisch: ein Glaserl geht immer noch! Dazu gegrillter Drachenkopf, Goldbrasse € 16.90, feine Zunge aus dem See und Baby Steinbutt € 18.00, Seeteufel der jungen Art € 18 oder wilde Garnele x 4 für zu wild gefangene € 24,80 aus Madagaskar. Begleitet werden die Meeresköstlichkeiten von Rosmarinerdäpfeln, frischem Gemüse vom Markt, Salaten oder Chili Nudeln zwischen € 2,20– € 3.90. Klug zusammen gestellte Weinkarte, die allemal wieder Freude macht, den Fisch so richtig schwimmen zu lassen. Jeder Besuch ist ein kleines Fest, das dem Wiener gut tut, aber auch der freien Naschmarktwirtschaft.

 

Umar
Naschmarkt 76 – 79
1040 Wien
Tel 01/5870456
Mo-Sa 10-24 Uhr, Sonn- u. Feiertag Ruhetag


 

KONOBA: Niemals ohne Prsút und Weißbrot

Hier in der Lerchenfelderstraße, weit weg vom Strand der Meere, wird eine alte, dalmatinische Tradition fortgeführt, die man leider immer seltener erleben kann. Die Konoba ist so ein Platz, so ein Ort, an dem sich die Menschen treffen, Wein schlürfen, opulent essen, diskutieren, laut singen, dem Herzen Schönes zufügen… bis weit in die Nacht hinein – fast unendlich ist hier die gute Stimmung!
Auf den Tisch kommt vor allem Prsút und Brot in Weiß sowie frischer Fisch (3 mal pro Woche) aus dem Fang der gerade vor ca. 24 Stunden heimgekehrten Fischer. Der Kastenschinken (Prsút) mit reifen, geschmacksintensiven Oliven macht schon am Beginn Spaß auf viel Meer um € 6.60. Der Oktopus (hobotnica na zaru) gegrillt mit nussigem Rucola und Öl der Trüffel zu € 11.90 tut sein Bestes dazu. Weiters der jastog sa polentom (gekochter Hummer auf Polenta), 1 dag € 0.65, sowie die fischgefüllte Platte für Zwei mit den Hauptdarstellern der Meere: Orate, St. Peterfisch, Filet vom Raubfisch Zander, Riesengarnelenschwänze, Calamari gegrillt, begleitet von herrlich feinem Blattspinat und Erdäpfel in Petersilie zu partnerschaftlichen € 37.50.

Am Schluss noch ein Tipp zum Thema Wein: Man kann den ganzen Abend „posíp” (die Flasche zu € 34.-), einen Weißen von der Insel Kocula trinken, der mit seiner strohgelben Farbe vollmundig, gleichzeitig aber samtig im Geschmack und einfach sympathisch seine vollreifen Dienste erfüllt.

 

Konoba
Lerchenfelder Straße 66-68
1080 Wien
Tel 01/9294111
So-Fr 11-14 u. 18-23, Sa u. Fei 18-24 Uhr


 

Ilija – der Fischhafen in der Josefstadt

Der ganz große Sprung mag dem hellen, großzügigen Lokal im Theater-Viertel einfach nicht gelingen. Dabei kann man es sich hier wirklich gut gehen lassen, bei ansprechend angerichteten und sorgfältig zubereiteten Speisen, die man einem bestimmten Küchentypus zuordnen kann. Die Küche ist kroatisch ausgerichtet mit dem Hauptthema Fisch und Meeresspezialitäten. Bei der Auswahl sollte man sich weniger auf die Karte, als die aktuellen Tagesempfehlungen verlassen. Die Zubereitung der Fische und Krustentiere erfolgt durchwegs rustikal, was eine gewisse Anreicherung mit Knoblauch inkludiert. Uns erfreut aber immer noch das Preis – Leistungsverhältnis in diesem Lokal. Seeteufel, selbstredend gegrillt mit Polenta x Zwei unter 20 Euro. Den Klassiker Calamari, den wir ja alle lieben zu € 12 mit Mangold und Petersilienerdäpfel. Sowie Seezunge und der Teufel der Seen 1 dag € 0,55, oder das großzügige Meeresangebot: Fisch aus der Vitrine mit Beilage nach Wahl, 1 dag zu € 0,50.
In den letzten Jahren wurde im Bereich „flüssige Genussfolgen” ordentlich ausgesucht und aufgestockt. Die Auswahl macht echte Freude!

 

Ilija
Piaristengasse 36
1080 Wien
Tel 01/4085431
Mo-Sa 11-15 u. 18-1 Uhr

 

Text & Bilder: max von merlot

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