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Danone-Produkte wegen Wirtschaftskrise billiger

Die Wirtschaftskrise geht auch am französischen Lebensmittelhersteller Danone nicht spurlos vorüber. Der Molkereiriese habe geplant, die Preise für ausgewählte Produkte zu "überdenken" und gegebenenfalls auch zu senken.

“In Krisenzeiten müssen wir uns den neuen Gegebenheiten anpassen”, erklärte Vorstandsmitglied Bernard Hours im Gespräch mit der APA in Paris. Auch in Österreich seien Maßnahmen angedacht beziehungsweise wurden bereits durchgeführt.

So wurde Anfang des Jahres zum Beispiel die Packungsgröße des Joghurts “Activia” von zwei auf vier Stück erhöht und dadurch bezogen auf den Preis per Kilogramm eine Reduktion erreicht. Grundsätzlich sieht der Konzern aber seine Geschäfte durch die globale Krise nicht in Gefahr. Für die Zeit nach der Konjunkturflaute wurden sogar neue Konzepte und neue Produkte angekündigt.

Im Gegensatz zur Wirtschaftskrise hatte der volatile Milchpreis in den vergangenen Jahren fast keinen Einfluss auf die Preise der Danone-Produkte. “Wir haben in Europa die Preise im Großen und Ganzen nicht erhöht, als die Milch teurer geworden ist”, so Hours. Er verglich das Auf und Ab mit einer Achterbahnfahrt: “Milchpreise sind schon ein bisschen verrückt.” Der Franzose glaubt aber, dass die Preise sich wieder stabilieren werden, allerdings: “Ich bin mir noch nicht sicher, auf welchen Niveau”, erklärte er. Langfristig gesehen könnten sie unter gewissen Bedingungen sogar wieder steigen, lautet seine Prognose.

Für “langfristig wahrscheinlich besser” befand Hours das Auslaufen der Milchquote im Jahr 2015, denn er glaubt an einen Wettbewerb unter “normalen Bedingungen” und mit weniger Protektion. Er sprach sich aber weder für noch gegen die EU-Mengenbegrenzung aus: “Wir spielen mit den Regeln, die uns vorgegeben werden.”

Grundsätzlich sei die Verhandlung von Milchpreisen mit den Landwirten eine lokale Angelegenheit und werde im jeweiligen Land durchgeführt. “Wir wollen langfristige Beziehungen mit unseren Bauern und bezahlen sie gut”, erklärte er. Dass österreichischen Bergbauern wegen ihrer erschwerten Produktionsbedingungen das Nachsehen in einem liberalisierten Milchmarkt haben, glaubt er nicht. Denn die Qualität mache den Unterschied: “Ich bin sicher, dass es Orte gibt, wo die Kühe unter guten Bedingungen bessere Milch produzieren können und dafür sind wir bereit, mehr zu zahlen”, erklärte er.

Danone ist auf dem Weltmarkt der größte Anbieter von Frischmilchprodukten (u.a. FruchtZwerge, Actimel, Activia). Weiters ist der Konzern in den Geschäftszweigen Wasser (Badoit, Evian, Volvic), Babynahrung (u.a. Milupa) und medizinischer Nahrung vertreten. Im Jahr 2008 verbuchte Danone einen Umsatz von 15,2 Milliarden Euro – das ist ein Plus von 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

In Österreich gibt es Danone seit 1972. “Tirol Milch” produziert für Danone Österreich die Lizenzprodukte “Vitalinea 0%” sowie “Dany+Sahne”. Der Umsatz von Danone Österreich betrug im Vorjahr 70,8 Millionen Euro. Der Anteil von Danone am österreichischen Gesamtmilchmarkt beträgt laut AC Nielsen 6,7 Prozent.

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