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Dänemark: EU-Kritiker wählen

Der dänische EU-Kritiker Jens-Peter Bonde soll die Interessen der beiden zu Dänemark gehörenden Inselstaaten Grönland und Färöer in Straßburg wahrnehmen.

Wie das grönländische Radio KNR auf seiner Homepage berichtet, ersuchte die so genannte „Nordatlantische Gruppe“ – die je zwei Abgeordneten Grönlands und der Färöer im dänischen Parlament – Bonde, für sie als „Wachhund“ zu agieren. Der grönländische Mandatar Lars Emil Johansen gab eine direkte Wahlempfehlung für Bonde ab und bezeichnete ihn als langjährigen Freund Grönlands, der über das größte Netzwerk aller Dänen in Brüssel verfüge.

Bonde, der der EU-kritischen Partei „Junibewegung“ angehört und seit 1979 als dänischer Abgeordneter im EU-Parlament sitzt, willigte ein, sich um die Angelegenheiten der beiden in „Landesgemeinschaft“ (Riksfaelleskab) mit Dänemark befindlichen Nordatlantikstaaten zu kümmern. Bonde sagte laut KNR, die künftige EU-Verfassung beeinflusse durch die Bindung Dänemarks an eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik auch das Verhältnis zu seinen beiden autonomen Gebieten, die „weder Kolonien noch selbständig“ seien.

Die „Nordatlantische Gruppe“ forderte außerdem Dänemarks Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen ausdrücklich auf, die Auswirkungen der künftigen EU-Verfassung auf das Verhältnis der drei Beteiligten in der „Landesgemeinschaft“ unabhängig untersuchen zu lassen.

Bis auf die Außen- und Sicherheitspolitik bestimmen Grönland und die Färöer weitgehend selbstständig über die Geschicke der jeweiligen Inselbewohner. Die Budgets sind auf Zuschüsse aus Kopenhagen angewiesen. Beide Landesteile verfügen über eigene Flaggen und gehören formell nicht zur Europäischen Union.

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