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CVC Formel 1-Haupteigentümer

Die Investmentgruppe CVC Capital Partners ist neuer Haupteigentürmer der Formel 1. Der frühere Eigentümer von Minardi, Paul Stoddart, hat am Donnerstag das letzte Kapitel des italienischen Formel-1-Teams geschrieben.

Die Investmentgruppe CVC Capital Partners ist neuer Haupteigentürmer der Formel 1. Über die neu gegründete Firma Alpha Prema kaufte das in Europa und Asien tätige Unternehmen die 50 Prozent Anteile an der Königsklasse von der Bayerischen Landesbank (Bayern LB) und die 25 Prozent von Bernie Ecclestones Bambino Holding auf. Dies gab die Bayern LB am Freitag in einer Pressemitteilung bekannt. Geschäftsführer der neuen Firma ist Mitaktionär Ecclestone, der damit weiter im Rennen um die Macht in der Königsklasse bleibt. Ein Preis für den Einstieg der britischen Investmentgruppe, die erst im Sommer sechs Milliarden Euro für einen Buyout-Fonds eingesammelt hatte, wurde nicht genannt.

“Wir sind sehr erfreut, dass wir mit CVC einen Aktionär haben, dessen langfristige Strategien und Visionen den Teams, Veranstaltern und Herstellern Stabilität verschaffen werden”, kommentierte Ecclestone den Deal, der auch im Kampf mit den Herstellern und deren geplanter neuer Rennserie die Karten neu mischt. CVC, das bereits Anteile an der Motorrad-WM hält, sei ein idealer Partner für die Formel 1, so Ecclestone. Offen bleibt dabei, welche Macht der 75-Jährige von nun an tatsächlich in der Formel 1 besitzt.

Neben dem Briten gehören der bisherige Vorsitzende der SLEC-Holding und Bayern-LB-Vorstand, Gerhard Gribkowsky, Donald Mackenzie und ein nicht genannter Bambino-Mitarbeiter dem Vorstand von Alpha Prema an. Die nun noch verbliebenen 25 Prozent Anteile, die nicht im Besitz von Alpha Prema sind, gehören weiter den beiden Banken JP Morgan und Lehmann Brothers. Der Gesamtwert der Formel 1 wird auf weit über eine Milliarde Euro taxiert. Die Besitzverhältnisse bei der Formel 1 sorgten in den vergangenen Jahren immer wieder für großen Ärger. Vor allem die mit Milliardeninvestitionen in ihre Teams an der Serie beteiligten Autohersteller waren in der Vergangenheit unzufrieden mit der Besitzkonstruktion und hatten mit der Gründung einer eigenen, neuen Serie gedroht.

Stoddart drehte emotionale letzte Runde mit Minardi
Der frühere Eigentümer von Minardi, Paul Stoddart, hat am Donnerstag das letzte Kapitel des italienischen Formel-1-Teams geschrieben. Der Australier, der das Team ja an Red Bull verkauft hat, drehte die letzte Runde des letzten Tests. Red Bull-Eigentümer Dietrich Mateschitz, der den Rennstall schon Ende Oktober gekauft hatte, hatte die Genehmigung gegeben. ”Es wurde eine emotionalere Erfahrung als ich erwartet hatte. Ich war die letzte Person, die mit einem Minardi-F1-Bolliden gefahren ist,” sagte der Flugunternehmer, der den Abgesang auf dem Vallelunga-Krus in der Nähe von Rom ganz allein im diesjährigen PS05-Wagen vollzogen hat.

“Minardi hat in so vielen Jahren versucht, so viel an so viele Menschen zu geben und es war in dieser Woche sehr berührend, dass wir so viele positive Kommentare erhalten haben. Ich habe die besten fünf Jahre meines Lebens erlebt und mit einigen wirklich professionellen Leuten zusammengearbeitet.”

Stoddart hatte das Team vor fünf Jahren vom italienischen Gründer Gian Carlo Minardi erworben, als es vor dem Ruin gestanden war. In der 21-jährigen Geschichte hat Minardi keinen Sieg oder einen Platz auf dem Podium geschafft. In Diensten des Teams standen einige Topfahrer, darunter auch der nunmehrige Weltmeister Fernando Alonso. Red Bull wird den Rennstall ab 2006 als “Scuderia Toro Rosso” an den Start gehen lassen.

Hersteller drohen FIA mit endgültiger Spaltung
Die Hersteller-Vereinigung hat dem Internationalen Automobil-Verband FIA mit der endgültigen Spaltung der Formel 1 gedroht und eine Entscheidungsfrist bis zum Jahresende gesetzt. Wenn die von den fünf Herstellern geforderte Reform nicht möglich sei, werde man diese Route gehen, sagte BMW-Vorstand Burkhard Göschel der “Financial Times Deutschland” (Freitagausgabe). Dann gebe es “kein zurück mehr. Es fehlt nur noch der letzte Beschluss.” Neben BMW zählen Mercedes, Renault, Toyota und Honda zur Vereinigung.

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