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Cuche blieb stehen

Das Abschlusstraining für die Abfahrt in Gröden geriet am Donnerstag zur Farce. Der Startnummernpoker bewegte einige Läufer zu extremen Maßnahmen.

Fritz Strobl war am Donnerstag im Abschlusstraining für die Weltcup-Abfahrt in Gröden mit 1:55,94 vor seinem Landsmann Michael Walchhofer, dem Norweger Kjetil-Andre Aamodt, Lokalmatador Kristian Ghedina (0,23) und dem Deutschen Max Rauffer, der am Vortag Bestzeit gefahren war, der schnellste Mann. Doch die Zeiten hatten nur bedingt Gewicht, weil viele Asse im umstrittenen Startnummernpoker das drittletzte Tor vor dem Zielhang absichtlich ausließen, darunter Hannes Trinkl und Werner Franz, oder im Finish zahlreiche Schwünge einlegten. Das hat zur Folge, dass am Samstag etliche seriöse Siegesanwärter mit Startnummern jenseits der 30 ins Rennen gehen. Was allerdings zum Bumerang werden könnte, da für Samstag ein Wetterumschwung angesagt wurde.

“Eine Farce”, wie viele Beobachter urteilten. Auch etliche Läufer sind mit der neuen Regel unzufrieden. “Mir geht diese Taktiererei schon absolut auf die Nerven”, meinte etwa Strobl, der bei der erstmaligen Preisgeldvergabe für die Besten des Abschlusstrainings 4.000 Euro kassierte. Walchhofer wurde mit 3.000 Euro belohnt, Aamodt mit 1.000.

Cuche blieb stehen
Am deutlichsten zeigte Didier Cuche, was er von der neuen Startregel hält. Der Schweizer blieb vor dem Ziel etwa zehn Sekunden stehen und löste dann mit der Hand die Zeitnehmung aus, was sich natürlich auch im Resultat – Letzter mit 14,5 Sekunden Rückstand auf Strobl – niederschlug. Andreas Schifferer stieg zwar auch im Zielhang stark auf die “Bremse”, kritisierte aber den aktuellen Modus: “Wir trainieren, damit wir schnell fahren, und hier machen wir das Gegenteil.”

Überhaupt nicht am Rennen teilnehmen kann Luca Cattaneo. Der Italiener kam gleich als erster Läufer im Training schwer zu Sturz und erlitt dabei Bänderrisse im linken Knie und fällt damit mehrere Monate aus.

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