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"Crysis" ist "Bestes Deutsches Spiel 2008"

©sproing.com
Das Frankfurter Entwicklerstudio Crytek hat bei der Verleihung des Deutschen Entwicklerpreises 2008 kräftig abgeräumt.

Neben dem Preis für das “Studio of the Year” wurde die Spieleschmiede von einer Fachjury auch mehrfach für ihren bekannten PC-Shooter “Crysis” ausgezeichnet. Dieser konnte zusätzlich zum Hauptpreis “Bestes Deutsches Spiel 2008” auch die Titel in den Kategorien “Bestes Gamedesign” und “Beste InGame-Grafik” für sich beanspruchen. Erstmals wurde mit Sproing http://www.sproing.com im Rahmen der Preisverleihung auch ein Entwicklerstudio aus Österreich ausgezeichnet, das mit dem Nintendo-DS-Spiel “Panzer Tactics” den Preis für das “Beste Deutsche Konsolenspiel” mit nach Hause nehmen darf. “Dass wir diese Kategorie beim wichtigsten deutschen Spielepreis gewinnen, ist ein deutliches Zeichen für die zunehmende Bedeutung der heimischen Entwicklerszene”, freut sich Harald Riegler, Managing Director bei Sproing, im pressetext-Interview.

“Sproing wurde 2001 von meinem Partner Gerhard Seiler und mir gegründet. In dieser Zeit haben wir das Unternehmen mit der eigenen Wirtschaftsleistung von zwei auf 50 Mitarbeiter ausgebaut”, schildert Riegler. Man habe sich von Beginn an auf Konsolenspiele spezialisiert und darauf geachtet ein breiteres Spieleportfolio zu bedienen. “Heute sind wir bei den Top-Studios im gesamten deutschen Sprachraum angekommen, und das Team hat sich einen hervorragenden Ruf erarbeitet”, betont Riegler. Die nächsten Schritte seien die Internationalisierung nach Nordamerika, Frankreich und England. “Unsere Spiele sind zwar in all diesen Märkten erschienen, aber unsere Publishing-Partner kommen immer noch überwiegend aus Deutschland. Unser langfristiges Ziel ist es, im größten Spielemarkt der Welt, den USA, mit großen internationalen Publishing-Partnern stark präsent zu sein”, fasst Riegler zusammen.

Im Schnitt seien die österreichischen Studios sogar erfolgreicher als die deutschen. “Ich persönlich führe das darauf zurück, dass es in Österreich keinen relevanten Heimmarkt gibt. Alle Unternehmen in unserer Branche sind von Tag eins an exportorientiert, was in Deutschland eher die Ausnahme ist”, meint Riegler. Politisch gesehen seien Deutschland und Europa allerdings weiter als die Alpenrepublik. “Die EU hat Spiele kürzlich auf Initiative Frankreichs als Kulturgut definiert, in Deutschland wurde der Spieleverband vor kurzem Mitglied des Deutschen Kulturrates, und ab nächstes Jahr gibt es dort sogar einen staatlich und von der Industrie dotierten Förderpreis für besonders wertvolle Computerspiele”, erläutert Riegler. In Österreich finde diese Diskussion noch nicht in ausreichendem Maße statt. Vor diesem Hintergrund gebe es also noch einiges zu tun.

Insgesamt gesehen habe sich die Situation für Entwickler und Studios in Österreich in den vergangenen Jahren aber deutlich verbessert. “Das größte Problem ist nach wie vor die Ausbildungs- und Personalsituation, aber die Branche versucht die Probleme mit eigenen Initiativen und speziellen Partnerschaften wie der Technischen Universität Wien, dem FH Technikum Wien oder dem Games College zu lösen”, stellt Riegler fest. Dies gelinge in manchen Bereichen bereits ganz gut, in anderen gebe es jedoch noch Aufholbedarf. “Ein weiteres Thema ist die Anerkennung der Computerspiele durch die Entscheidungsträger in Österreich als das Kulturmedium der Zukunft im Unterhaltungsbereich. So wäre es etwa ein erster Schritt in die richtige Richtung, wenn Computerspiele in den Massenmedien in Zukunft nicht mehr im ‘Medien/Computer-Bereich’ behandelt werden würden, sondern neben Theater, Film und Musik auch im Kulturbereich. Ich freue mich auf den Tag, an dem eine Kultursendung im ORF interessante Spieleproduktionen zum Thema hat”, so Riegler abschließend.

Quelle: Pressetext.at

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