Crew von Mohammed-Film fühlt sich missbraucht
Die Mitarbeiter verurteilen in ihrem Schreiben den Inhalt von “Innocence of the Muslims” und die Tode von vier Amerikanern in Libyen. “Wir stehen hundertprozentig nicht hinter diesem Film und wurden über seine Absicht und seinen Zweck grob getäuscht. Wir sind über die Tragödien, die sich ereignet haben, tief betrübt”, heißt es laut dem israelischen Internetportal “Ynet”.
Ein auf YouTube veröffentlichter Trailer des Films hatte in muslimischen Ländern für heftige Proteste gesorgt. In der Nacht zum Mittwoch waren bei einem Anschlag auf die US-Vertretung im libyschen Benghazi vier Diplomaten, unter ihnen der US-Botschafter, getötet worden.
Ein Crewmitglied, das nicht identifiziert werden wollte, erzählte der “Los Angeles Times”, dass Darsteller und Crew während der Dreharbeiten geglaubt hätten, sie würden an einem Kriegsdrama namens “Desert Warrior” (Wüstenkrieger) arbeiten. Die Stellen des Dialogs, an denen der Name Mohammed genannt wird, wären nachsynchronisiert worden, nachdem die Schauspieler das Set verlassen hätten. Es sei unüberhörbar, dass die meisten synchronisierten Stellen von einer anderen Stimme als der des tatsächlichen Schauspielers gesprochen würden.
In einem Casting-Aufruf im Fachblatt “Backstage” wurde der Film im Juli 2011 als “historischer Abenteuerfilm in der arabischen Wüste” porträtiert, berichtete “Spiegel Online”. Als Produzent war ein “Sam Bassiel” genannt, als Regisseur “Alan Roberts”. Bei den annoncierten Rollen war von Mohammed keine Rede.
Wer tatsächlich der Regisseur des Machwerks ist, war bis zuletzt unklar. Laut US-Medien sprachen mehrere Indizien dafür, dass der Film von einer Gruppe von Christen aus dem Nahen Osten produziert wurde, die in den USA leben und extrem anti-islamisch eingestellt sind.