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Crescendo - Kritik und Trailer zum Film

Anfangs fliegen im Orchester die Fetzen, als die jungen Juden und Araber versuchen, ein Konzert zu geben. Im Film "Crescendo #makemusicnotwar" ist der tief verwurzelte Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis Ausgangspunkt einer Geschichte über die versöhnende Kraft der Musik. Peter Simonischek wirkt als weiser und strenger Dirigent eines eigens zusammengestellten Jugendorchesters, das begleitend zu Friedensverhandlungen in den Bergen Südtirols aufspielen soll.

Sie schreien und beschimpfen sich als Mörder und Terroristen. Ihr Hass wirkt grenzenlos - keine guten Voraussetzungen für ein Orchester aus Juden und Arabern. Am Ende ist tatsächlich nicht alles gut. "Crescendo" heißt das Werk von Dror Zahavi, Peter Simonischek spielt den Dirigenten. Zu sehen ab Freitag im Kino.

Crescendo - Kurzinhalt zum Film

Die Orchesterprobe artet zu einer tumultartigen Kraftprobe aus. Es fliegen anfangs die Fetzen, als die jungen Juden und Araber versuchen, ein Konzert zu geben. Im Film "Crescendo #makemusicnotwar" ist der tief verwurzelte Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis Ausgangspunkt einer Geschichte über die versöhnende Kraft der Musik. Burgschauspieler Peter Simonischek ("Toni Erdmann") wirkt als seelenvoller und strenger Dirigent eines eigens zusammengestellten Jugendorchesters, das begleitend zu Friedensverhandlungen in den Bergen Südtirols aufspielen soll. Die meisten Schauspieler sind Laien. Das macht den Film umso authentischer.

Das Werk des Israeli Dror Zahavi will zeigen, was möglich ist, wenn Feindbilder verschwinden. "Riskieren Sie fünf Tage lang anzunehmen, dass Ihr Feind keine bösen Absichten hat", appelliert Dirigent Eduard Sporck (Simonischek) an seine Eleven aus Palästina und Tel Aviv. Schwer genug. Erst Schrei- und Gruppentherapie, ein Rollentausch ("Welcher Palästinenser möchte eine Kippa tragen?") und persönliche Bekenntnisse führen bei den meisten jungen Musikern dazu, dass der Hass einer Annäherung nicht mehr im Weg zu stehen scheint.

Crescendo - Die Kritik

Schlüsselszene ist der Moment, als Sporck von seiner eigenen Geschichte erzählt: Als Sohn von Ärzten, die im Konzentrationslager Birkenau die Tötung von Tausenden Juden zu verantworten hatten, habe er die Aussöhnung zwischen Deutschen und Juden für unmöglich gehalten. Das Verhältnis von Deutschland und Israel als Hoffnungszeichen für anscheinend Unlösbares in Nahost?

Der Alltag im Palästinensergebiet mit den von selbstherrlichen israelischen Soldaten besetzten Checkpoints ist geprägt von tiefem Misstrauen, Vorurteilen und den Narben in den Familiengeschichten. "Sie kommen mit Panzern und sie spielt mit denen Geige", ist die Mutter der Violinistin Layla aus Palästina fast verzweifelt über die Ambitionen ihrer Tochter.

Die Eltern-Generation ist es auch, die mit ihren zornigen Ansichten den Film ins Tragische kippen lässt. Die Liebe zwischen dem jungen Palästinenser Omar und der Jüdin Shira darf es einfach nicht geben. Eine Haltung, wie aus einem Roman aus dem 19. Jahrhundert. Am Ende des berührenden Films ahnt das Publikum mehr denn je: Zuhören, Kommunikation, Empathie ist der Kern gelingender Orchestermusik und einer friedlicheren Welt.

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(APA/Red)

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