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Credit Suisse mit knapp vier Mrd. Euro Verlust

Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat im vierten Quartal einen Verlust von 6,0 Mrd. Franken (3,98 Mrd. Euro) eingefahren und im ganzen Jahr einen Fehlbetrag von 8,2 Mrd. Franken (5,44 Mrd. Euro) ausgewiesen.

Die zweitgrößte Schweizer Bank Credit Suisse (CS) hat 2008 den größten Verlust in ihrer 153-jährigen Geschichte erlitten. Der Fehlbetrag summiert sich auf 8,2 Mrd. Franken (5,44 Mrd. Euro) , wie die Bank am Mittwoch in Zürich mitteilte. Allein im vierten Quartal 2008 gab es einen Verlust von 6,0 Mrd. Franken, deutlich mehr als die Analysten erwartet hatten. Tags zuvor hatte bereits die größte Schweizer Bank, die UBS, einen Rekordverlust von knapp 20 Mrd. Franken vermeldet.

 

2007 hatte die CS noch einen Reingewinn von 7,8 Mrd. Franken erzielt. “Unser Ergebnis ist enttäuschend”, erklärte Konzernchef Brady Dougan. Die Verluste konzentrierten sich auf die Investmentbank, die ein Minus vor Steuern von über 14 Mrd. Franken für das ganze Jahr und von 7,8 Mrd. Franken für die letzten drei Monate auswies. Allerdings habe die Bank ihre Risikopositionen im Geschäft mit der Unternehmensfinanzierung (Leveraged Finance) und den strukturierten Produkten im Schlussquartal um 87 Prozent abgebaut.

Profitabel blieb auch im letzten Quartal das Vermögensverwaltungsgeschäft. Im Unterschied zur UBS liefen der Credit Suisse die Kunden nicht davon. Der Nettozufluss von Kundengeldern in der Vermögensverwaltung wird für das vierte Quartal auf 13,8 Mrd. Franken beziffert. Im ganzen Jahr generierte das Private Banking 50,9 Mrd. Franken Nettoneugelder und damit fast gleich viel wie im Vorjahr (53,5 Mrd.).

Die Credit Suisse weist auch eine stärkere Kapitalbasis als die vom Staat gestützte UBS aus. Sie wolle weiterhin keine Staatshilfe, erklärte Finanzchef Renato Fassbind. Dies habe sie bisher nicht beansprucht, und er erwarte nicht, dass dies in Zukunft nötig werde, sagte er in einer Telefonkonferenz. Die Kernkapitalquote der CS betrug Ende 2008 13,3 Prozent, verglichen mit 11,1 Prozent vor einem Jahr und 11,5 Prozent bei der UBS. Die CS senkt allerdings ihre Dividende auf symbolische zehn Rappen pro Aktie, verglichen mit 2,50 Franken im Vorjahr.

Dougan betonte, auch die Investmentbank könne nach der massiven Reduktion der Risiken nun kapitaleffizient arbeiten und sei gut ausgerichtet. Die CS sei so aufgestellt, dass sie einerseits weniger anfällig sei, wenn das schwierige Umfeld in den nächsten Monaten anhalten sollte, anderseits aber von einer Markterholung profitieren könne. Die Bank meldet zudem einen guten Start ins neue Jahr mit Gewinnen in allen Divisionen. Die im vergangenen Dezember angekündigte Restrukturierung mit dem Abbau von 5.300 Stellen kommt laut der Mitteilung gut voran.

An der Schweizer Börse wurde die Aktie in den ersten Handelsminuten mit einem Verlust von zeitweise über 8 Prozent abgestraft.

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