AA

Covid-19-Patienten werden per Luft nach Österreich überstellt

Die Patienten werden mit dem Hubschrauber überstellt.
Die Patienten werden mit dem Hubschrauber überstellt. ©APA/BARBARA GINDL
In den vergangenen Tagen wurden vier Covid-19-Patienten nach Österreich überstellt. Die Überstellung fand per Hubschrauber statt.
Bilder der Überstellung

Mittwochabend sind drei französische Corona-Patienten in zwei Hubschraubern von Frankreich bzw. Deutschland nach Salzburg überstellt worden. Im wesentlichen gelten dabei dieselben Sicherheitsmaßnahmen wie beim Transport im Fahrzeug. Eine Überstellung hat bisher auch das Österreichische Bundesheer durchgeführt, und zwar am vergangenen Samstag.

Erkrankter war völlig abgeschottet 

Ein Black Hawk der Luftstreitkräfte transportierte am Samstag einen Soldaten von Sarajevo nach Wien. Der Mann hatte sich bei der EUFOR-Mission in Bosnien mit Covid-19 infiziert. Als er hohes Fieber bekam, entschied sich der Arzt für eine Überstellung nach Österreich. "Er wurde schon völlig abgeschottet - gehüllt in einen luftdichten Plastik-Bag - in den Hubschrauber gebracht", erklärte der Flugkommandant Hubschrauber der Luftstreitkräfte, Hannes Mittermair, im APA-Gespräch. Der Patient habe nicht beatmet werden müssen und sei unter der Hülle mit Luft versorgt worden. Mit an Bord waren eine Ärztin, ein Sanitäter und ein ABC-Spezialist des Bundesheeres, der für die speziellen Hygienemaßnahmen verantwortlich war.

Die Begleiter mussten bei diesem Flug aufgrund der kompletten Abschottung des Patienten keine speziellen Schutzanzüge tragen. Und obwohl das Innere des Helikopters dadurch gar nicht kontaminiert werden konnte, sei dieses danach sicherheitshalber noch desinfiziert worden.

Weitere Anfragen für Überstellungsflüge gibt es laut Mittermair zurzeit nicht, man wolle auch keinesfalls in Konkurrenz zu privaten Anbietern treten, die dies ebenfalls erledigen könnten. Sollten aber Ersuchen einlangen und diese positiv entschieden werden, sei man dazu bereit.

Drei französische Patienten nach Österreich überstellt

Anders verlief die Überstellung der drei französischen Patienten am Mittwochabend, für die ein französischer Militärhelikopter NH90 und ein deutscher Notarzthubschrauber verwendet wurden. Alle drei Erkrankten waren intubiert und beatmet und nicht durch Schutzhüllen abgeschirmt. Deshalb waren die begleitenden Ärzte und Sanitäter mit Vollkörper-Schutzanzügen bekleidet. Auch die Teams in Salzburg, die die Patienten am Flughafen bzw. im Spital übernahmen und in die Covid-Station des Uniklinikums weitertransportierten, waren mit solchen Anzügen geschützt.

Die Desinfektion der Fluggeräte noch solchen Überstellungen ist laut Mittermair relativ einfach. "Im Prinzip würde eine Seifenlauge reichen, um das Virus zu zerstören." Zum Einsatz käme Alkohol, wichtig sei auch eine richtige Trocknung.

Drei Franzosen nehmen niemanden den Platz weg

Der Gesundheitszustand der drei Patienten aus Frankreich ist laut dem Leiter des medizinischen Einsatzstabes in Salzburg, Primar Richard Greil, übrigens stabil. "Sie sind nicht sehr schwer zu beatmen und in relativ gutem Zustand", so Greil. Der Arzt betonte nochmals, dass die drei Erkrankten keinem österreichischen Patienten einen Platz wegnehmen würden. "Auch wir bekommen aus vielen Ländern in verschiedenen Bereichen Unterstützung."

Aktuelle News zur Corona-Krise

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Österreich
  • Covid-19-Patienten werden per Luft nach Österreich überstellt
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen