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Coronavirus: Wien und NÖ starten "Drive in"-Testung für 24-Stunden-Pflegerinnen

Betreuerinnen aus dem Ausland müssen sich bei der Einreise einem Corona-Test unterziehen.
Betreuerinnen aus dem Ausland müssen sich bei der Einreise einem Corona-Test unterziehen. ©APA/HELMUT FOHRINGER (Sujet)
Um die teils vorgeschriebene Quarantäne für 24-Stunden-Betreuerinnen, die wieder nach Österreich einreisen, zu verkürzen, werden in Wien und Niederösterreich nun Corona-Tests (PCR-Tests) per "Drive in"-Verfahren angeboten.

Die Wirtschaftskammer will ausländische Betreuungskräfte schneller zu ihren Familien bringen. Um die teils vorgeschriebene 14-tägige Quarantäne für 24-Stunden-Betreuerinnen, die wieder aus dem Ausland nach Österreich kommen, deutlich zu verkürzen, biete man in Wien und Niederösterreich nun Corona-Tests (PCR-Tests) an. Damit soll innerhalb von 24 Stunden Klarheit bestehen.

Corona-Testungen für Personenbetreuer in Wien und NÖ

Derzeit ist für alle jene Rückkehrer aus dem Ausland, die nicht unter die Pendlerregelung fallen, entweder eine 14-tätige Quarantäne oder ein negatives Attest nötig, sagte der stellvertretende Wiener Wirtschaftskammer-Fachgruppenobmann Mario Tasotti am Dienstag gegenüber der APA. Betreuungskräfte aus den unmittelbaren Nachbarstaaten sind von der Quarantäne bzw. den Tests ausgenommen, Kräfte etwa aus Kroatien oder Rumänien hingegen nicht. Man wolle aber unabhängig davon sicherstellen, dass alle Betreuungskräfte vor ihrem Einsatz auch wirklich gesund sind, daher sei es sinnvoll, dass sich alle einem Test unterziehen.

Für die Pflegebedürftigen sei die 24-Stunden-Betreuung daheim "am sichersten und risikoärmsten", so die Wirtschaftskammer in einer Aussendung. Denn mit dieser Form der Betreuung würden die sozialen Kontakte auf ein Minimum beschränkt, "nämlich für zumindest 14 Tage immer nur auf ein und dieselbe Person". Dies sei aber nur gewährleistet, sofern hier Sicherheit hinsichtlich einer allfälligen Infektion bestehe, gab Tasotti zu verstehen.

24-Stunden-Pflegerinnen werden per "Drive in"-Verfahren getestet

Daher organisieren die zuständigen Fachgruppen der Wirtschaftskammern in Wien und Niederösterreich ab kommender Woche testweise ein sogenanntes "Drive in-Verfahren". Um die Unterbringung sicherzustellen, werden die PCR-Tests in einem Wiener Hotel durchgeführt, Ärzte und diplomierte Fachkräfte nehmen die Abstriche. Die Personenbetreuer werden dann 24 Stunden bis zum Eintreffen der Testergebnisse in Einzelzimmern in Quarantäne untergebracht, bei einem negativen Ergebnis können sie dann sofort eingesetzt werden.

Die Kosten der Tests inklusive Unterbringung im Hotel werden sich zwischen 130 und 150 Euro bewegen - tragen müssen diese vorerst die Klienten. Tasotti hofft auch in Wien und Niederösterreich auf eine Kostenübernahme durch die Länder. Er verwies auf das Beispiel Steiermark, wo am Vortag bekannt wurde, dass das Land die Test-Kosten für rumänische 24-Stunden-Betreuer und -Betreuerinnen übernehmen wird.

Aktuell gebe es in Österreich noch keinen Betreuungsnotstand, da zahlreiche Betreuer ihre Turnusdienste verlängert haben, so die Wirtschaftskammer. "Es wird jedoch dringend ein Transitkorridor auf dem Landweg durch Ungarn bzw. eine Genehmigung der Einreise per Flugzeug benötigt, damit der regelmäßige Austausch der Betreuungskräfte gewährleistet ist", sprach die Interessensvertretung etwa die laufenden Verhandlungen zwischen Österreich und Ungarn bzw. Rumänien an.

Fortschritte bei Verhandlungen um "Korridor-Zug" durch Ungarn

Diese Verhandlungen betreffend der Schaffung eines "Korridor-Zuges" für Arbeitskräfte, die aus Rumänien durch Ungarn nach Österreich reisen wollen, sind laut dem zuständigen Ressort von Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) bereits weit vorangeschritten.

Neben dieser Frage gehe es bei den Gesprächen aber auch um die derzeit geltenden Ausreisebeschränkungen für Pflegekräfte aus Rumänien, hieß es am Dienstag aus dem Büro der Ministerin zur APA. Von der Frage des Korridorzuges sind aber nicht nur Pflegekräfte, sondern etwa auch rumänische Erntehelfer betroffen, die nach Österreich kommen wollen.

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(APA/Red)

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