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Coronavirus mit Auswirkungen auf UNO-Entwicklungsziele

Die UNO-Ziele sind negativ betroffen.
Die UNO-Ziele sind negativ betroffen. ©APA/HERBERT NEUBAUER
Die Coronakrise hat auch Auswirkungen auf die UNO-Nachhaltigkeitsziele. Für sieben der 17 SDGs wird negativer Einfluss erwartet.

Die Corona-Pandemie hat laut Statistik Austria schlechte Auswirkungen auf mehrere UNO-Nachhaltigkeitsziele in Österreich. Für sieben der insgesamt 17 Sustainable Development Goals (SDGs) - "insbesondere für jene, die Gesundheit, Wirtschaftswachstum oder Beschäftigung betreffen" - erwartet die Behörde einen "vorwiegend" negativen Einfluss, wie sie in einer Aussendung am Donnerstag mitteilte. "Zumindest kurzfristig positive Effekte" könnte es hingegen beim Klimaschutz geben.

Auswirkungen auf Frieden und Gerechtigkeit noch unklar

Nur schwach negative oder eben sogar positive Auswirkungen seien bei den übrigen UNO-Nachhaltigkeitszielen wahrscheinlich, wie aus dem Monitoring der 17 SGDs, dem aktuellen SDG-Indikatorenbericht hervorgeht. Welche Effekte die Coronavirus-Pandemie auf die Landökosysteme sowie Friede und Gerechtigkeit haben, sei derzeit noch unklar.

Der Bericht enthalte die Entwicklung der Indikatoren von 2010 bis 2019 sowie einen Ausblick auf die Effekte der Krise auf die 17 Ziele, hält die Statistik Austria fest. "Dazu wurden erste statistische Daten für 2020 sowie Einschätzungen nationaler und internationaler Institutionen herangezogen."

Zwei Ziele sind unmittelbar gefährdet

Unmittelbar gefährdet sind der Analyse zufolge die beiden Ziele "Gewährleistung eines gesunden Lebens für alle Menschen jeden Alters" sowie "Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum". Das Bruttoinlandsprodukt sei im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um real 14,3 Prozent zurückgegangen, auch die Beschäftigung musste ein Minus von 4,9 Prozent einstecken, gesunken seien ebenfalls die insgesamt geleisteten Arbeitsstunden um 16,6 Prozent.

Einen Anstieg um 1,2 Prozentpunkte habe es nach internationaler Definition im zweiten Quartal bei der Arbeitslosigkeit gegeben, hieß es in der Aussendung weiter. Dies sei aber nicht "über alle Gruppen gleich verteilt" - "besonders hoch war er beispielsweise bei Personen mit maximal Pflichtschulabschluss (plus 2,4 Prozentpunkte) und ausländischen Staatsangehörigen (plus 3,6)". Infolgedessen, so die Statistik Austria, wären auch die Ziele "Verringerung von Ungleichheit in und zwischen Ländern" und "Verringerung von Armut" gefährdet.

"Geringe Effekte" erwartet sich die Behörde in Österreich beispielsweise beim Ziel "Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung". Dass es beim Klimaschutz "zumindest kurzfristig positive Effekte" gebe, liege daran, dass "infolge der sinkenden Wirtschaftsleistung eine deutliche Reduktion der Treibhausgasemissionen zu erwarten ist".

Verfolgung der Nachhaltigkeitsziele in vielen Bereichen erschwert

"Die Corona-Krise erschwert die Verfolgung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeitsziele in vielen Bereichen. Umso wichtiger ist es, dass es Österreich nach Bewältigung der Corona-Krise bald wieder gelingt, einen Pfad der möglichst umfassenden Nachhaltigkeit anzusteuern", teilte Tobias Thomas, Generaldirektor von Statistik Austria, über die Aussendung mit.

Was die Entwicklung der SDGs betrifft, stellte die Statistik Austria fest, dass in Österreich von den insgesamt 107 Unterzielen 27 "als teilweise oder ganz erreicht angesehen werden können". Allerdings konnten 16 Unterziele mangels geeigneter Daten nicht gemessen werden. Ein Blick auf die SDG-Indikatoren von 2010 bis 2019 in der Analyse zeigt einen positiven Trend für 61 der insgesamt 79 untersuchten Nachhaltigkeitsindikatoren - "nur 18 der Indikatoren entwickeln sich nicht in die gewünschte Richtung".

(APA/Red)

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