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Coronavirus-Bekämpfung: Anschober will Vorwürfe um Rotes Kreuz überprüfen

Man wolle die Vorwürfe überprüfen, meinte Gesundheitsminister Rudolf Anschober.
Man wolle die Vorwürfe überprüfen, meinte Gesundheitsminister Rudolf Anschober. ©APA (Sujet)
Der Virologe Christoph Steininger hat in einem offenen Brief den Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes, Gerry Foitik, attackiert und dem Roten Kreuz "egoistische Blockade der Pandemiebekämpfung" vorgeworfen. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) reagierte am Rande einer Pressekonferenz darauf: Die Vorwürfe würden ernst genommen und überprüft - er findet den Streit "sehr bedauerlich".

Anlass sofort einzugreifen sieht der Minister keinen. "Ich bin nicht der Streitschlichter", konstatierte Anschober. Die große Herausforderung der Pandemie lasse sich nur gemeinsam lösen, appellierte Anschober an die Beteiligten.

Vorwürfe gegen Gerry Foitik

Foitik hatte zuletzt mit einem internen Schreiben für den Krisenstab für Aufregung gesorgt. Darin hatte er unter anderem die Digitalisierung des Contact Tracings vorgeschlagen. Die Hotline 1450 soll zur Homepage werden, Verdachtsfälle sollten sich dort registrieren und in Apotheken einen Gurgeltest-Kit erhalten, empfahl Foitik. Dafür veranschlagte er drei Millionen Euro, hieß es in Medienberichten.

Das vom Virologen Steininger gegründete Unternehmen "Lead Horizon" bietet allerdings bereits PCR-Test-Kits an, die in Apotheken und Drogeriemärkten für den Heimgebrauch erhältlich sind. In einem Schreiben an den Bundeskanzler führte der Mediziner als Indiz für die von ihm konstatierte Blockade durch das Rote Kreuz an, dass Foitik eben die drei Millionen Euro für die Digitalisierung der Covid-Tests veranschlage, "obwohl es diese bereits als patentiertes Produkt von 'Lead Horizon' gibt und von eben diesem RK seit Monaten bekämpft wird".

Rotes Kreuz erstaunt über Steiningers Vorwürfe

Nach dem offenen Brief des Virologen Christoph Steininger, der in diesem dem Roten Kreuz eine "egoistische Blockade der Pandemiebekämpfung" vorgeworfen hat, reagierte Rotkreuz-Generalsekretär Michael Opriesnig am Mittwoch in einer Stellungnahme mit Verwunderung auf diese: Steiningers Aussagen kenne man nur aus den Medien und können nicht nachvollziehen, warum er diese trifft.

Opriesnig hielt zudem fest, "dass wir weder gegen Herrn Steininger, noch gegen sein Unternehmen irgendwelche Vorbehalte haben. Im Gegenteil: wir wünschen ihm mit seinem Produkt viel Erfolg", hieß es in dem Schreiben zur von Steininger angenommenen Blockade, die sein Unternehmen "Lead Horizon" und dessen PCR-Test-Kits betreifen. Das Rote Kreuz plane nicht im geringsten eine ähnliche Dienstleistung anzubieten und hat auch keine Präferenz, welches Unternehmen - sollten Digitalisierungsmaßnahmen bei Testungen und Contact-Tracing umgesetzt werden - von den vergebenden Behörden beauftragt wird", sagte der Generalsekretär.

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(APA/Red.)

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