AA

Coronapandemie bremste viele Urlaubsreisen ein

Viele Strandliegen blieben 2020 leer.
Viele Strandliegen blieben 2020 leer. ©pixabay.com (Sujet)
Die Coronapandemie hat die Reisemöglichkeiten der österreichischen Bevölkerung im vergangenen Jahr ausgebremst und auf das Niveau des Jahres 2000 zurückgeworfen.

Die Zahl der Urlaubsreisen - dazu zählen auch Verwandten- und Bekanntenbesuche - hat sich 2020 auf rund 12 Millionen fast halbiert. 2019 waren es noch 21,2 Millionen gewesen, geht aus Daten der Statistik Austria von Dienstag hervor.

Urlaube fanden 2020 vor allem im Inland statt

Auslandsurlaube sind um mehr als zwei Drittel zurückgegangen, Inlandsurlaubsreisen um ein Fünftel. Geschäftsreisen waren noch stärker betroffen und sanken im Vergleich zu 2019 um mehr als die Hälfte auf 1,6 Millionen.

Reisen im ersten Coronajahr lässt sich in etwa so zusammenfassen: Urlaube fanden hauptsächlich im Inland bei Verwandten oder Bekannten statt. Man reiste mit dem Auto an und blieb kurz.

Jede dritte Urlaubsreise war ein Verwandten- und Bekanntenbesuch, an zweiter bzw. dritter Stelle folgten Aktivurlaub und Erholungsurlaub. Der Anteil von Kultur- und Städteurlauben nahm um rund 9 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent ab.

APA

Generell weniger Urlaubsreisende im Sommer

Im ersten Coronajahr gab es ein Viertel weniger Urlaubsreisende im Sommer. Betrug die Reiseintensität in den Sommermonaten Juli, August und September 2019 noch fast 58 Prozent, so lag diese im Vergleichszeitraum 2020 bei nur noch 43 Prozent. Dabei legten Inlandsurlaubsreisen um fast 19 Prozent auf 3,8 Millionen zu, während sich die Anzahl der Urlaubsreisen ins Ausland um 57 Prozent auf 1,6 Millionen mehr als halbierte.

Die meisten Auslandsurlaubsreisen gingen 2020 nach Deutschland, in Summe etwa 800.000. Rund 700.000 Urlaubsreisen führten nach Italien und 200.000 nach Kroatien. Aufgrund der Reisebeschränkungen zur Eindämmung der Coronapandemie reduzierte sich die Anzahl der Auslandsurlaubsreisen um mehr als zwei Drittel auf 3,2 Millionen. Die Zahl der Inlandsurlaubsreisen nahm hingegen nur um ein Fünftel auf 8,8 Millionen ab.

Hotels büßten erhebliche Umsatz-Anteile ein

Hotels und ähnliche Betriebe büßten erheblich Anteile zugunsten der unentgeltlichen Unterkünfte bei Freunden, Verwandten, Bekannten bzw. am Zweitwohnsitz ein. Der Pkw als Verkehrsmittel hat in der Coronakrise noch einmal deutlich an Fahrt gewonnen: Mehr als drei Viertel der Urlaubsreisen wurden im Vorjahr mit dem Auto durchgeführt. Der Anteil der Urlaubsreisen mit dem Flugzeug ging auf 6,5 Prozent zurück - und damit laut Statistik Austria auf das Niveau der 1980er-Jahre.

Die Anzahl der Urlaubsreisenden ab 15 Jahren reduzierte sich im Vorjahr um mehr als ein Fünftel auf 4,5 Millionen. Am stärksten nahm die Reiseintensität bei über 65-Jährigen ab (-24,7 Prozentpunkte auf 35,9 Prozent).

Coronakrise brachte auch kürzere Urlaube mit sich

Die Zahl der durchgeführten Haupturlaubsreisen mit mindestens vier Nächtigungen fiel auf den Wert des Jahres 1990 zurück und brach um die Hälfte auf 4,9 Millionen ein. In der Coronakrise waren kürzere Urlaube (mit bis zu drei Nächtigungen) gefragter, hier betrug das Minus aber trotzdem rund 37 Prozent.

Im Jahr 2020 gab es laut Statistik Austria auch rund 3 Millionen Personen, die nicht reisten. Als Grund für das Nichtreisen wurde an erster Stelle Sicherheitsbedenken genannt - rund 49 Prozent der Nennungen, 2019 waren es 6,6 Prozent gewesen.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Österreich
  • Coronapandemie bremste viele Urlaubsreisen ein
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen