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Coronakrise: Maturanten wollen weitere Erleichterungen bei Reifeprüfung

Die Maturanten fordern weitere Erleichterungen bei den Reifeprüfungen.
Die Maturanten fordern weitere Erleichterungen bei den Reifeprüfungen. ©APA (Sujet)
Die Maturanten wollen aufgrund der derzeitigen Schulschließungen weitere Erleichterungen bei der Reifeprüfung erreichen. Unter anderem sollen die Themenkörbe bei der mündlichen Matura auf 70 Prozent reduziert werden und die verpflichtende Präsentation der vorwissenschaftlichen Arbeit (VWA) an den AHS entfallen. Präsentiert man die VWA doch, soll die Note nur besser werden können. Das sind die Forderungen der Petition.

Die Initiative "Fairtura" argumentiert damit, dass auf den durch die Umstellung auf Distance Learning gekennzeichneten Herbst keine "normale" Matura folgen dürfe. Sollten die Schulen wie geplant tatsächlich am 7. Dezember wieder aufmachen, hätten die Maturanten (inklusive Herbstferien) sechs Wochen keinen Präsenzunterricht gehabt, in Salzburg und Tirol zum Teil sogar noch zwei Wochen länger.

Maturanten fordern "Fairtura"

Aus diesem Grund seien viele Prüfungen und damit auch Feedback-Möglichkeiten entfallen. "Im Vergleich zu den Maturanten vom letzten Jahr sind SchülerInnen heuer weit schlechter vorbereitet, da viele Themenbereiche nicht oder kaum gelehrt wurden", so die Initiative. Diese Rückstände könnten vor der Matura nicht mehr aufgeholt werden.

Neben der Kürzung der Themenkörbe bei der mündlichen Matura sowie dem Entfall der Verpflichtung zur Präsentation der VWA fordert "Fairtura" auch einen verlässlichen Fahrplan bis zur Matura, der Klarheit für alle Szenarien schafft: "Nicht erst im April, sondern jetzt!" Bei Verlängerung des Lockdowns oder erneuten Schulschließungen sollen die mündliche Matura ganz entfallen und die Termine der schriftlichen Reifeprüfung auf drei Wochen aufgeteilt werden.

Coronakrise: Bereits im Vorjahr Erleichterungen bei Reifeprüfung

Bereits im Vorjahr hatte es aufgrund der langen Schulschließungen Erleichterungen bei der Matura gegeben. So war etwa die mündliche Matura nur freiwillig, die schriftliche fand in höchstens drei Fächern statt. Außerdem wurde neben der Klausurnote auch die Jahresnote in die Maturanote einbezogen. Letztere Regelung bleibt auch heuer erhalten, außerdem gibt es Erleichterungen bei der Mathe-Matura an den AHS: Die textlastigen Aufgaben werden weniger stark gewichtet, außerdem kommt bei manchen Aufgaben eine "Best-of-"-Wertung. Das bedeutet, dass für die Benotung nur jene herangezogen werden, in denen die meisten Punkte erzielt wurden.

Montag Früh hatte die Petition knapp 2.500 Unterstützer.

Schüler wollen auch Praxisunterricht verstärkt online

Die Schülervertreter wollen auch den Praxisunterricht weitgehend ins Distance Learning verlegen. Dieser solle wie der restliche Unterricht wenn möglich online stattfinden, hieß es in einer Aussendung. An den Schulen selbst dürften die Praxiseinheiten "nur unter Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen" durchgeführt werden, so Bundesschulsprecherin Alexandra Bosek von der VP-nahen Schülerunion in einer Aussendung.

"In den letzten Wochen haben wir viel Feedback von Schülerinnen und Schülern bekommen, dass in ihrer Klasse das Distance Learning gut funktioniert", meinte Bosek. Gleichzeitig ist es aber trotz der grundsätzlichen Umstellung auf Online-Lehre erlaubt, Praxisunterricht in Kleingruppen weiter durchzuführen. Das werde auch von vielen Lehrkräften genützt.

"Mir ist bewusst, dass Praxisunterricht ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung ist", betonte Bosek. In manchen Fächern wäre es aber durchaus möglich, auf Online-Unterricht umzustellen - etwa an Bildungsanstalten für Elementarpädagogik in Form eines Reflexionsgespräches. "So entsteht für Schülerinnen und Schüler kein Risiko der Infektion am Weg zur Schule oder in der Schule selbst."

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(APA/Red.)

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