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Coronakrise: "End of Game" für einige Sport-Vereine

Einige Vereine in Österreich ringen um ihre Existenz.
Einige Vereine in Österreich ringen um ihre Existenz. ©pixabay.com
Die österreichischen Sportvereine fordern von der Politik die Freigabe der Corona-Soforthilfe. Ohne Gelder sei für einige Clubs das "End of Game" gekommen.

Österreichs Sport wartet weiter auf die von der Bundesregierung Anfang April angekündigte finanzielle Corona-Soforthilfe. In einer Pressekonferenz am Mittwoch appellierte Hans Niessl, Präsident von Sport Austria (BSO), den Weg für die Gelder endlich freizumachen. Mit einem offenen Brief an Österreichs rund zwei Millionen Vereinsmitglieder will er gleichsam Druck machen.

In zwei Wochen soll das Schreiben an die Adressaten gehen, Niessl würde dann gerne schon Positives berichten können. "Ich hoffe, dass es in zwei Wochen soweit ist", sagte Niessl im Hinblick auf die erwarteten 100 Millionen Euro. Um das möglich zu machen, habe Sport Austria mit den Dach- und Fachverbänden "die besten Unterlagen" an das Sportministerium geliefert. Der Sport sei durchaus in der Lage, das Geld mithilfe der staatlichen Förderorganisation, der Bundes-Sport GmbH, richtig zu verteilen. "Wenn man glaubt, dass man alle Sozialvereine, alle NGOs einbinden kann und das auf einmal macht, dann wird das sehr lange dauern."

Gelder für Sportvereine freigeben

Am drastischsten formulierte es BSO-Vize Michael Eschlböck. "Eigentlich hätte es am 30. April so weit sein sollen. Es ist höchste Zeit, dass der Hilfsfonds steht. Für einige Vereine wird es 'end of game' heißen", erklärte Eschlböck, der auch Österreichs American-Football Verband (AFBÖ) präsidiert. Sein Aufruf an "Sportministerium, Finanzministerium und Kabinette": "Machen Sie Ihren Job!" Auch ASKÖ-Präsident und SPÖ-Sportsprecher Hermann Krist monierte: "Wir haben die Konzepte geliefert. (...) Wir verstehen das nicht", erklärte Krist. Er forderte von den Verantwortlichen, "auf Augenhöhe und mit Respekt" mit dem Sport umzugehen.

Niessl wies im Rahmen des Pressetermins auch auf bisher Erreichtes hin: Die Möglichkeit der Inanspruchnahme von Kurzarbeit im gesamten Sport oder die am Dienstag beschlossene Lösung im Zusammenhang mit der Pauschalen Reiseaufwandsentschädigung (PRAE), die nun auch ohne Reisetätigkeit ausbezahlt werden kann. Und die Mitwirkung bei der Ausarbeitung jener Konzepte, die den einzelnen Sportarten die Teilöffnung ab 1. Mai möglich machen.

Längerer Ausfall bei Kampf- und Mannschaftssportarten

Keine erfreuliche Perspektive haben derzeit jedenfalls jene Sportarten, die die gesundheitlichen Bestimmungen, insbesondere die der Kontaktvermeidung, nicht einhalten können - wie etwa Kampf- oder viele Mannschaftssportarten. "Es könnte zu längeren Ausfallzeiten kommen", musste auch Eschlböck bekennen. Als AFBÖ-Boss ist er selbst betroffen, sein Ausblick fiel eher düster aus: "Viele Ligen haben in den Herbst verschoben und hoffen auf - mittlerweile frage ich mich auch auf welche Form - von Besserung." Eine kleine Hoffnung werde nicht zuletzt sein, "dass es leistbare und zuverlässige, zugelassene Tests gibt".

(APA/red)

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