Corona-Lockdown sorgt für Szenen wie aus einem Horror-Film in China

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie hat China in einigen Städten wie Peking und Shanghai wieder knallharte Maßnahmen eingeführt.
Während der Rest der Welt versucht, "mit dem Virus zu leben", kämpfen Chinas Behörden mit alten Waffen gegen einen neuen Feind: Omikron BA.2. Die sich rasant verbreitende Variante stellt Chinas Null-Covid-Strategie in Frage. Das sorgt allerdings für bedrückende Szenen, die man bisher nur aus apokalyptischen Hollywood-Filmen kannte. Auf Videos in den Sozialen Netzwerken ist zu sehen und vor allem zu hören, wie Menschen in Schanghai aus ihren Fenstern schreien. Millionen dürfen ihre Häuser und Wohnungen aufgrund der strengen Corona-Maßnahmen nicht einmal zum Essen verlassen.
"Wir haben Hunger"
Die Lieferung von Lebensmitteln funktioniert schlecht, was in anderen - noch Lockdown freien - Städten schon Panikkäufe ausgelöst hat. Bewohner, die nicht genug Vorräte haben, rufen laut aus Fenstern: "Wir haben Hunger."
Corona-Horror in China auf Twitter-Video festgehalten
Zur Person: Patrick Madrid ist ein katholischer Apologet, der täglich eine dreistündige Radiosendung moderiert, die sich vor allem sehr vielen "Gottesthemen" widmet. Zudem hat er auch schon verschiedene Bücher publiziert.
Familie steckt seit einem Monat im Apartment fest
"Wir sind zu viert in meiner Familie, und wenn wir uns nur auf die Gemüse-Verteilung der Regierung stützen müssten, hätten wir definitiv nicht genug", sagt Frau Ye, eine 26-jährige Finanzexpertin im Stadtteil Xuhui, die laut dpa-Bericht seit einem Monat in ihrem Apartment feststeckt.
Seit 30 Tagen isoliert
Ähnlich eine Frau im Stadtteil Pudong: "Ich bin jetzt 30 Tage zu Hause isoliert und habe endlich mal Gemüse von den Behörden bekommen." Vorher habe sie nur einmal Reis, Mehl und Öl erhalten. Sie lebe von Vorräten und habe Glück gehabt, im Internet mal was zu erwischen, was Millionen Shanghaiern schwerfällt. "Normalerweise ist Shanghai ziemlich gut, aber die Regierung tut viel zu wenig", sagt die junge Frau. "Ich und meine Freunde wollen Shanghai verlassen."
Millionen-Stadt Shanghai im Lockdown
Covid-19: Infizierte müssen in zentrale Lager
Es geht die Angst um, in Quarantäne gebracht zu werden, wenn einer der ständigen Tests positiv ausfallen sollte. Jeder Infizierte muss in China in zentrale Lager, die für Zehntausende auch in Messehallen eingerichtet wurden. Vielfach gibt es keine Duschen. Es gibt Klagen über dreckige Toiletten. "Es sind Super-Spreader-Abschottungsorte, und es ist ganz leicht, Kreuzinfektionen zu bekommen", warnt die EU-Kammervizevorsitzende Schön-Behanzin.
Massentests in Peking
In der 21 Millionen Einwohner-Stadt Peking wurde indes jetzt auch mit Massentests gestartet. Peking meldete am Dienstag zwar nur 33 neue Infektionsfälle, aber die Angst vor einem vollständigen Lockdown wie in der Wirtschaftsmetropole Shanghai wächst.
Einen Ausbruch wie in Shanghai, wo trotz des wochenlangen Lockdowns zuletzt immer noch 16.000 Fälle pro Tag gemeldet wurden, wollen die Behörden in Peking unbedingt verhindern.
Menschen verzweifelt: "Ich kriege psychische Probleme"
Neben den Massentests wurden zuletzt aber auch große Menschenansammlungen wie Hochzeitsfeiern untersagt, Theater geschlossen und einige Bauprojekte auf Eis gelegt. "Ich kriege psychische Probleme, wenn das so weitergeht", schrieb eine Frau, die am 1. Mai heiraten wollte und ihre Hochzeit nun kurzfristig verschieben musste, im Internet.
Video: Zäune um Wohnblocks
"Situation hat die Vorstellungskraft übertroffen"
"Die Situation in Shanghai hat die Vorstellungskraft von uns allen übertroffen", sagte eine Frau in einem Pekinger Supermarkt. Sie glaube zwar nicht, dass die Lage in Peking so schlimm werde wie in Shanghai, habe aber vorsichtshalber Reis, Nudeln, Getreide und Öl eingekauft. "Wir haben uns für mindestens ein bis zwei Wochen eingedeckt", sagte die 35-Jährige.
Video: Massentests in Mega-Städten
(VOL.AT)