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Corona-Krise kostet Drittel der Wirte und Hoteliers die Existenz

Rund ein Viertel der Hotels wird heuer gar nicht aufsperren, weil es sich wirtschaftlich nicht rechnet.
Rund ein Viertel der Hotels wird heuer gar nicht aufsperren, weil es sich wirtschaftlich nicht rechnet. ©APA/BARBARA GINDL
Hotellerie und Gastronomie sind von der Corona-Krise schwer gebeutelt. Auch im Best Case-Szenario werden massive Verluste prognostiziert, wodurch ein Drittel der Betriebe von der Pleite bedroht ist.

Das vorzeitige Ende der Wintersaison hat der Hotellerie und Gastronomie 1,6 Mrd. Euro gekostet. Im Gesamtjahr droht der Branche im Vergleich zu 2019 ein Verlust von 7,5 Mrd. Euro. Das berichtet "News" unter Berufung auf eine Studie im Auftrag der WKÖ im Voraus aus der neuen Ausgabe.

Die Gastronomen dürfen am Freitag wieder öffnen, die Hoteliers am 29.5. - jeweils unter strengen Vorgaben.

Drittel der Hoteliers und Wirte wegen Corona von Pleite bedroht

Auf Basis der Vorjahreszahlen sind die Übernachtungen laut der Untersuchung der Beratungsgruppe Prodinger in der Wintersaison 2019/20 von 72,7 Millionen auf 61,5 Millionen zurückgegangen. Für die Umsätze bedeutet das ein Minus von 900 Millionen Euro - von geplanten 5,5 Mrd. auf 4,6 Mrd. Euro.

Parallel dazu haben Gastronomen im Winterhalbjahr rund 700 Millionen Euro eingebüßt, so Studienautor und Prodinger-Partner Thomas Reisenzahn gegenüber "News": "Die Monate Dezember 2019 bis Februar 2020 haben sich für die Betriebe sehr erfreulich entwickelt; doch mit Mitte März sind Nächtigungen und Geschäft völlig zusammengebrochen. Auch die wichtigen Osterumsätze haben sich in Luft aufgelöst."

Schlechte Aussichten für Sommersaison

Die Aussichten für die kommende Sommersaison sind ebenfalls wenig optimistisch: Nach drei Szenarien (Best Case, Bad Case und Worst Case) mit unterschiedlichen Öffnungen von Hotels, Freizeiteinrichtungen, Dienstleistern sowie Grenzöffnungen müssen die Beherbergungsbetriebe im Schnitt mit einem Nächtigungsrückgang zwischen gut 43 und fast 55 Prozent rechnen. Das bedeutet zusätzlich zu den 900 Millionen Verlust aus dem Winter einen Umsatzrückgang von 2,8 bis 3,3 Milliarden Euro.

Erschwerend kommt dazu, dass auf Grund der geringeren Auslastung auch die Übernachtungspreise unter Druck geraten. Je nach Szenario komme es zu einem Preisverfall von 12 bis 18 Prozent im Sommer.

Viertel der Hotels wird heuer nicht mehr aufsperren

Rund ein Viertel der Hotels wird heuer gar nicht aufsperren, weil es sich für sie wirtschaftlich nicht rechnet. 85 Prozent der Betriebe dürften heuer in die Verlustzone rutschen. "Ein Drittel der Betriebe hat auf Grund der coronabedingten Schließungen so massive Probleme, dass sie von der Pleite bedroht sind", so Reisenzahn.

Letztlich werde viel davon abhängen, in welchem Ausmaß der Konsum wieder anspringt. Eine Ansicht, die auch Manfred Katzenschlager, Tourismus-Spartengeschäftsführer in der Wirtschaftskammer, vertritt: Er sieht im "News" "sehr schwierige Perspektiven" für die Tourismusunternehmen: "Die Grenzöffnungen sind das Um und Auf. Für die Gesamtsituation der Branche sind aber auch noch andere Faktoren wie Events, Konzerte und die Wiedereröffnung von Freizeitbetrieben wichtig, die den Konsum stimulieren."

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(APA/Red)

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