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Corona-Krise könnte Rendi-Wagner SPÖ-Chefposten kosten

Die Auswertung der Fragebögen erfolgt erst später.
Die Auswertung der Fragebögen erfolgt erst später. ©APA/HERBERT P. OCZERET
Nur mehr heute können Parteimitglieder über den Verbleib Rendi-Wagners als SPÖ-Chefin abstimmen. Die Corona-Krise könnte dabei einen Einfluss auf das Ergebnis haben.
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Wer in der SPÖ noch mitentscheiden will, ob Pamela Rendi-Wagner Vorsitzende bleiben soll, hat dafür nur mehr heute bis 23.59 Uhr Zeit.

Freilich wird man im Anschluss noch längere Zeit nicht wissen, was das Parteivolk beschlossen hat. Denn wegen des Corona-Krise bleiben die Fragebogen vorerst unter Verschluss und werden auch nicht ausgezählt.

SPÖ-Mitgliederbefragung wird abgeschlossen

In den vergangenen beiden Tagen hat die Partei via SMS bzw. Mail die Mitglieder noch einmal daran erinnert, dass nur bis Donnerstag Zeit zur Abgabe ist. Gebeten wurde, die Teilnahme elektronisch zu gestalten. In der Parteizentrale wird versichert, dass das Interesse groß gewesen sei. Das zeigten die vielen Mails, Zuschriften und Anrufe dazu.

Die Mitgliederbefragung, die wegen der Corona-Krise völlig in den Hintergrund getreten ist, hatte ursprünglich großen Wirbel ausgelöst. Denn es ging nicht wie anfangs geplant nur darum, auf welche Inhalte sich die SPÖ künftig konzentrieren soll, sondern auch um die Zukunft der Vorsitzenden.

Praktisch alle wichtigen Player der Sozialdemokraten hatten dieses Vorpreschen Rendi-Wagners abgelehnt, etliche sogar lange offen gelassen, ob sie für ihren Verbleib stimmen werden. Bei der Abstimmung über den Fragebogen im Parteivorstand gab es auch nur eine hauchdünne Mehrheit.

Corona-Krise könnte Einfluss auf Ergebnis haben

Ein Ziel hat sich die Vorsitzende nicht gelegt, weder was die Zustimmungsrate noch die Beteiligung angeht. Inwieweit die Corona-Krise Einfluss nimmt, ist schwer vorauszusagen. So könnte es sein, dass die vielen älteren Mitglieder, die gar keinen Online-Zugang haben, abgeschreckt waren, den Weg zur Post für die Abgabe des Fragebogens anzutreten. Andererseits haben die meisten Menschen jetzt mehr Zeit als sonst, um sich mit den Fragestellungen auseinanderzusetzen. Kaum abschätzbar ist auch, wie das kompetente Auftreten der Impfmedizinerin in der Corona-Krise ihr Standing in der Partei erhöht hat.

In der SPÖ wird jedenfalls versichert, dass vorerst keinerlei Auswertung vorgenommen wird. So soll es auch keine Information über die Beteiligung geben. Als unmittelbarer Grund wird angegeben, dass der Parteivorstand aufgrund seiner Größe gar nicht zusammentreten darf und dieser als erstes vom Ausgang erfahren soll. Anzunehmen ist, dass man sich aber in wenigen Wochen etwas überlegen wird, sollten noch immer entsprechende Beschränkungen gelten. Spätestens im Mai dürfte das Ergebnis vorliegen.

(APA/Red)

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