AA

Corona-Krise führt zu Verschärfungen bei Tiertransporten

Tiertransporte sollen nur dann abgefertigt werden, wenn ein rascher Transport gewährleistet werden kann.
Tiertransporte sollen nur dann abgefertigt werden, wenn ein rascher Transport gewährleistet werden kann. ©dpa/Ronald Wittek (Sujet)
Verschärfte Regelungen bei Tiertransporten sollen laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober vorerst das Leiden der Tiere vermindern. Wegen der Corona-Krise wurde deswegen ein neuer Erlass unterzeichnet.

Aufgrund der Maßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung von Covid-19 hat sich die Lage bei den Tiertransporten verschärft. Durch Verzögerungen und Staus aufgrund der Wartezeiten an den Grenzen wird es für die Tiere eine Tortur.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat deshalb am Karfreitag einen Erlass für verschärfte Auflagen bei diesen Transporten unterzeichnet. Damit werden Amtstierärzte nun angewiesen, im Rahmen der sogenannten Plausibilitätsprüfung, Tiertransporte nur abzufertigen, wenn ein rascher Transport gewährleistet werden kann.

Coronavirus: Erlass für verschärfte Auflagen bei Tiertransporten

Mögliche längere Wartezeiten an den Grenzübergängen werden dabei berücksichtigt, allerdings werden diese Beförderungen nun prioritär abgefertigt. Langstreckentransporte von Lebendtieren in Drittstaaten sind bis auf weiteres nur unter bestimmten Voraussetzungen gestattet.

Zusätzlich müssen sich die Transporteure verpflichten, nach dem Transport einen Foto- oder Videobeweis zu erbringen, der die Situationen beim Grenzübertritt und beim Entladen der Tiere dokumentiert. Mit dieser Auflage soll gewährleistet werden, dass die Tiere nicht stundenlang an Grenzübergängen leiden, sondern die gesetzlichen Tierschutzstandards eingehalten werden.

Tiertransporte in Europa zuletzt stark kritisiert

Laut Gesundheitsministerium werden jedes Jahr mehr als 200 Millionen Säugetiere lebend quer durch Europa transportiert. Dabei standen u.a. die langen Fahrten von Kälbern nach Spanien und trächtigen Jungkühen nach Kasachstan und Usbekistan in der Kritik. Nahezu täglich meldeten sich Tierschützern bei Minister Anschober, die auf das Leid aufmerksam machen wollen.

"Tiertransporte aus Österreich heraus gänzlich zu verbieten, ist derzeit EU-rechtlich nicht möglich, wir bemühen uns aber um Verbesserung", so Anschober, der die verschärften Regelungen am Karfreitag erlassen hatte. "Dies ist ein erster Schritt, um das Leiden der Tiere zu vermindern."

Aufgrund der Corona-Krise hat der Minister allerdings den geplanten Tierschutzgipfel verschieben müssen. Dort sollen nämlich dann weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Situation festgelegt werden.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Politik
  • Corona-Krise führt zu Verschärfungen bei Tiertransporten
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen