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Corona "Gurgelstudie" am Schulen bis März unterbrochen

Das Bildungsministerium will Schulen genug Zeit geben, sich auf Schichtbetrieb einzustellen - die Gurgelstudie wurde daher unterbrochen
Das Bildungsministerium will Schulen genug Zeit geben, sich auf Schichtbetrieb einzustellen - die Gurgelstudie wurde daher unterbrochen ©APA (Sujet)
Mit der geplanten Rückkehr in den Präsenzunterricht hätte die SARS-CoV-2-Monitoringstudie an Schulen in ganz Österreich ab 8. Februar fortgesetzt werden sollen. Daraus wird nun nichts.
Gurgeltests sollen Infektionslage zeigen

Das Bildungsministerium hat die großangelegte Erhebung an 250 Schulen nun bis zum 8. März unterbrochen, wie der wissenschaftliche Koordinator der Studie, der Mikrobiologe Michael Wagner von der Uni Wien, auf Twitter mitteilte. Das Bildungsressort begründet dies mit der Umstellung auf den Schichtbetrieb an den Schulen.

Schul-Gurgelstudie: Das wäre der Plan gewesen

Im Rahmen der "Gurgelstudie" wird an Volksschulen, Mittelschulen und AHS-Unterstufen mittels Gurgeltests das ganze Schuljahr über die Häufigkeit aktiver Corona-Infektionen bei Schülern und Lehrern in ganz Österreich erhoben. Der Plan sieht insgesamt zehn repräsentative Erhebungswellen bei den selben, zufällig ausgewählten Personen vor. In der ersten Testrunde (bis Ende Oktober) waren 40 von über 10.000 Teilnehmern Covid-19-positiv.

Schon die zweite Runde wurde durch den neuerlichen Lockdown ab 17. November gebremst. In fünf Bundesländern konnten davor immerhin 3.745 Schüler und Lehrer getestet werden, von denen sich 53 als Träger des SARS-CoV-2-Virus entpuppten. Mit einer errechneten Prävalenz von 1,44 Prozent lag man in etwa in der Größenordnung, wie es sie laut der fast zeitgleichen Erhebung der Statistik Austria zu diesem Zeitpunkt in der Gesamtbevölkerung gab, erklärte der Mikrobiologe Wagner bei der Ergebnispräsentation Anfang Jänner.

Zunächst Hoffnung auf Neustart am 18. Jänner

Durchgeführt wird die auch international medial viel beachtete Studie von Forschern der Medizinischen Universitäten Graz und Innsbruck, der Uni Linz und der Uni Wien im Auftrag des Bildungsministeriums. Zu Monatsbeginn hoffte man noch auf einen Neustart am 18. Jänner. Die Durchführung der dritten Erhebungswelle musste dann nach der erneut verschobenen Rückkehr zum Präsenzunterricht warten. Nun hält auch der zuletzt angepeilte 8. Februar nicht, an dem der Unterricht an Schulen voraussichtlich im Schichtbetrieb wieder aufgenommen wird.

In dieser Situation wolle man den Schulen die Möglichkeit geben, sich auf die Wiederaufnahme der pädagogischen Arbeit und die Einführung des Schichtbetriebs zu konzentrieren, hieß es auf APA-Anfrage aus dem Bildungsministerium. Dazu komme, dass der Schichtbetrieb sich auf die Stichprobe auswirke. Um asymptomatisch infizierte Schüler herauszufiltern würden außerdem mittlerweile flächendeckend die Antigenschnelltests ("Nasenbohrertests") eingesetzt.

Mikrobiologe Wagner erläutert Idee hinter dem Vorgehen

Der Initiator hätte es für wichtig empfunden "die Prävalenzentwicklung in den Schulen unmittelbar nach dem Lockdown zu verfolgen und damit auch die Wirksamkeit der Selbsttestungen und anderer Schutzmaßnahmen (Masken) über die Zeit anhand dieser repräsentativen Stichprobe zu überprüfen", wie Wagner in seinem Tweet erklärte. Außerdem war geplant, mittels Genomsequenzierungen in Kooperation mit Andreas Bergthaler und seinem Team am Forschungsinstitut für Molekulare Medizin (CeMM) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) nach den neu aufgetretenen Viren-Varianten zu suchen. Das sollte Aufschluss über deren Verbreitung an Österreichs Schulen bringen.

Weitere Informationen zur "Gurgelstudie" finden Sie hier.

(APA/Red)

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