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Cleo - Kritik und Trailer zum Film

Der aus Mainz stammende Regisseur Erik Schmitt hat schon einige Kurzfilme lanciert. Nun aber bringt Schmitt seinen ersten abendfüllenden Spielfilm in die Kinos. In den Mittelpunkt seines 100-Minüters stellt der Regisseur eine junge Dame namens Cleo (gespielt von Marleen Lohse). Diese Cleo ist recht verträumt und führt ein eher zurückgezogenes Leben. Dabei hat die Rothaarige einen großen Wunsch: Nur zu gern würde Cleo die Zeit zurückdrehen. Und zwar mit Hilfe einer magischen Uhr, die einst von den Brüdern Sass erbeutet wurde. Cleo hofft, so den viel zu frühen Tod der Eltern ungeschehen machen zu können.

Die Welt noch mal mit den Augen eines Kindes sehen: In gewisser Weise liefert "Cleo", das Langfilmdebüt von Regisseur Erik Schmitt, genau das. Im Mittelpunkt seines kurzweiligen Großstadtmärchens steht nämlich die Titelheldin, die den Glauben an die Magie verloren hat. Der Weg zurück verlangt nicht nur Mut, sonder - natürlich - auch Liebe. Ab Freitag im Kino.

Cleo - Kurzinhalt zum Film

Cleo (Marleen Lohse) lebt nach ihren eigenen Regeln: Nur nichts an sich heranlassen, bloß kein Risiko eingehen, und schon gar nicht bei ihrem Job im Touristenbüro "Safari Berlin" eine Tour führen. Immerhin könnte sie diese auch unter die Stadt bringen, wo sie als zehnjähriges Mädchen ihren Vater verloren hat. Seitdem wurde den Abenteuern ein Riegel vorgeschoben und mit ihnen dem Bestreben, eine mysteriöse Zeitreiseuhr der Gebrüder Sass zu finden, mit der sie ihre bei ihrer Geburt verstorbene Mutter zurückholen wollte.

Ganz schön viel Drama für einen "Amelie"-Verschnitt, könnte man meinen. Tatsächlich erinnert Schmitts "Cleo", heuer bei der Berlinale uraufgeführt, besonders zu Beginn an das charmante französische Filmmärchen von Jean-Pierre Jeunet, mit dem Audrey Tautou vor bald zwei Jahrzehnten zum Star aufgestiegen ist. Ungewöhnliche Schnitte, amüsante Einfälle und allerlei unnützes, aber doch irgendwie erhellendes Wissen: Diese Kombination weckt schnell nostalgische Gefühle, wird Berlin doch als bezaubernde Stadt voll von Magie dargestellt.

Doch wäre eine bloße Kopie einerseits zu banal, um auf ganzer Länge zu funktionieren, und hat Schmitt andererseits offenbar ein Faible für Abenteuerfilme: Gemeinsam mit dem eher zufällig in ihr Leben stolpernden Paul (Jeremy Mockridge) macht sich Cleo nämlich bald auf, den Schatz der legendären Brüder und damit ihre so sehr ersehnte Uhr doch noch zu finden. In finsteren Spelunken trifft man hilfreiche Ganoven, muss sich in einem Museum einer ziemlich schlagkräftigen Wärterin stellen und schlussendlich tief in den Berliner Teufelsberg vordringen, vorbei an Atombunkern und Nazi-Universitäten.

Cleo - Die Kritik

All das serviert Schmitt, der gemeinsam mit Stefanie Ren auch das Drehbuch verfasst hat, mit der Lockerheit eines im Nachmittagsfernsehen laufenden Jugendfilms, verliert dabei aber immer wieder das Wesentliche aus den Augen. Nur: Was war das noch mal? Romantik, Skurrilität oder doch eine etwas lang geratene Werbeschaltung für die deutsche Hauptstadt? Der aus Mainz stammende Regisseur verzettelt sich zusehends, kann doch die Liebe zum Detail - von einem eingemauerten Herzen als Sinnbild für Isolation bis zu als Plattenspielern fungierenden Kanaldeckeln - die arg dünne Handlung nur schwer übertünchen.

Trotzdem (oder vielleicht genau deshalb) ist aus "Cleo" ein sympathisch-überambitionierter Film geworden. Das liegt auch an Hauptdarstellerin Lohse sowie ihrem jüngeren Ich, das von Gwendolyn Göbel ("Dark") dargestellt wird. Irgendwo zwischen Naivität und Hartnäckigkeit changierend, ist diese Cleo nämlich eine liebenswürdige Heldin, der man so manchen Spleen gerne nachsieht. Ähnlich wie der Film selbst: Hier ist beileibe nicht alles perfekt, aber mit viel Leidenschaft zusammengezimmert. Und welcher Städtebau funktioniert schon völlig problemlos?

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(APA/Red)

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