AA

Claudia Gamon: Für NEOS auf dem Weg nach Brüssel?

Claudia Gamon von NEOS.
Claudia Gamon von NEOS. ©APA/AFP, APA
Die Vorarlbergerin gilt bei NEOS-Insidern als Favoritin für die Spitzenkandidatur bei den EU-Wahlen. Sie selbst hält sich noch bedeckt.

Für die NEOS ist und war Europa in ihrer jungen Parteigeschichte schon immer ein zentrales Thema. Das hat schon Parteigründer Matthias Strolz praktisch in jeder glühenden Rede vor dem Nationalrat oder in Diskussionen zum Ausdruck gebracht.

Ein heißer Tipp

Wie aus NEOS-Kreisen zu hören ist, und was sich auch schon zum einen oder anderen Mitbewerber durchgesprochen hat, scheint die aus Vorarlberg stammende Nationalrätin Claudia Gamon ein ganz heißer Tipp für die Spitzenkandidatur bei den EU-Wahlen 2019 zu sein.

Wer hat’s gesagt: Trump oder Glawischnig?

Gamon nach Brüssel: Macht Sinn für NEOS

Dass Gamon nach Brüssel geht, scheint aus mehreren Gründen für die NEOS Sinn zu machen. Die Vorarlbergerin, die am 23. Dezember ihren 30. Geburtstag feiert, hat sich in den vergangenen Jahren als Europa-Sprecherin der NEOS ihre Sporen verdient und leidenschaftliche Reden für eine starke Union im Parlament gehalten. Auch bei kontroversen Themen wie CETA und TTIP hat sie Stellung bezogen. Während sie als junge Abgeordnete – vor allem bei älteren Wählern – in der Vergangenheit noch stark polarisiert hat, scheint sie diese Vorbehalte weitestgehend ausgeräumt zu haben. Die „junge Wilde“ hat sich etabliert und einen Namen gemacht. In einer aktuellen Umfrage von Research Affairs für die TZ Österreich liegt NEOS mit 8 Prozentpunkten vor den Grünen (7 Prozent) und der Liste Pilze (3 Prozent).

Gamon gegen einen “Altherren-Klub”

Die NEOS könnten mit Claudia Gamon ganz andere Zielgruppen ansprechen und erreichen als ihre Konkurrenten. Die SPÖ setzt auf Andreas Schieder, die Grünen auf Werner Kogler und bei der FPÖ wird wohl Harald Vilimsky antreten. Die ÖVP und Othmar Karas sind sich offensichtlich noch nicht einig, ebenso offen ist der Kandidat bei der Liste Jetzt (ehemals Liste Pilz). Hier wird immer wieder Johannes Voggenhuber genannt. Falls es bei den genannten Personen bleibt, könnte das NEOS in die Karten spielen. Die 29-jährige Gamon müsste – bei allem gebührenden Respekt natürlich – so gesehen gegen einen „Altherren-Klub“ antreten. Zudem ist Gamon in den sozialen Netzwerken sehr aktiv und hat dort für viele schon fast einen Influencer-Status. Auch das wäre wichtig um vor allem junge Wähler zu erreichen und zu mobilisieren.


Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Sorry I could not resist this cheesy photo ❤️ #jump #nenzingerhimmel #instasummer #visitvorarlberg

Ein Beitrag geteilt von Claudia Gamon (@diegamon) am

Wieder in Vorarlberg

Gamon hat ihren Lebensmittelpunkt mittlerweile schon wieder mehr oder weniger nach Vorarlberg verlegt – VOL.AT-Informationen zufolge aus privaten Gründen. Damit rückt sie auch schon etwas näher an Brüssel heran, sind es doch Luftlinie von Vorarlberg aus in die belgische Hauptstadt nur rund 600 Kilometer (lt. Google Maps zumindest). Ein weiteres Anzeichen, dass sie das Kapitel Wien langsam ad acta legt.

Brüssel ist für NEOS wichtig

Auch wenn Gamon bei den NEOS auf Bundesebene eine Lücke hinterlassen würde, könnte die Entscheidung für die 29-Jährige auch zeigen, wie wichtig Brüssel für die NEOS ist. „Gute Leute reißen ein Loch auf. Das ist klar, aber es ist auch ein gutes Zeichen und eine Herausforderung für uns“, sagt ein NEOS-Mitglied.

“Nachtigall, ick hör dir trapsen”

Aber was sagt eigentlich Claudia Gamon selbst dazu? „Ich werde das noch bis Jahresende entscheiden“, sagt sie im VOL.AT-Gespräch. Ein Dementi klingt anders oder um es mit einem alten Sprichwort zu beschreiben: “Nachtigall, ick hör dir trapsen!” Auch wenn Gamon selbst die Entscheidung noch offen lässt, rechnen viele NEOS-Insider schon mit ihrer Kandidatur. Mit ihr hätte dann Vorarlberg – nach Herbert Bösch (SPÖ) von 1995 bis 2009 – wieder eine Parlamentarierin in Brüssel. Etwas Zeit bleibt Gamon aber noch. Bis 4. Jänner können sich die Kandidaten bei NEOS noch melden, am 12. Jänner wird es dann eine Vorstellungsrunde in Wien geben. Die Entscheidung wird allerdings erst am 26. Jänner fallen, denn die NEOS haben bei der Bestimmung ihrer Kandidaten ein besonderes Prozedere. Nach einer ersten offenen Vorwahl folgt noch ein Abstimmungsverfahren im Vorstand und schlussendlich bestimmt die Mitgliederversammlung dann die Reihung auf den Wahllisten.

(Red.)

  • VIENNA.AT
  • Europawahl
  • Claudia Gamon: Für NEOS auf dem Weg nach Brüssel?
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen