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Christof Bitschi: „Wer sich integriert, bekommt bessere Chancen auf Sozialwohnungen“

Christof Bitschi war bei VOL.AT-CR Marc Springer zu Gast.
Christof Bitschi war bei VOL.AT-CR Marc Springer zu Gast.
Christof Bitschi, der neue und jüngste Landesstatthalter in der Vorarlberger Historie, setzt klare Prioritäten in den Bereichen Integration, Sicherheit und Wohnpolitik. Mit seiner FPÖ möchte er Zuwanderer stärker zur Eigenverantwortung anhalten und durch mehr Polizeipräsenz das Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum stärken.

Integration: „Wer zu uns kommt, muss sich anpassen“

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Christof Bitschi betonte im Interview, dass er Integration als eine Verantwortung der Zuwanderer sieht: „Wenn Menschen zu uns kommen, muss ihnen auch von Anfang an klargemacht werden: Man muss sich anpassen, man muss sich integrieren, man muss die deutsche Sprache lernen,“ sagte Bitschi beim "Vorarlberg im Fokus"-Interview im Gespräch mit VOL.AT-Chefredakteur Marc Springer. Für Bitschi steht fest, dass Integration sowohl das Beherrschen der Sprache als auch die Bereitschaft zur Eingliederung in die Gesellschaft umfasst.

Bitschi will eine "positive Integrationspolitik"

Ein zentrales Instrument soll die Wohnungsvergabe im sozialen Wohnbau sein: „Wer sich integriert, wer sich anpasst, wer die deutsche Sprache beherrscht, kriegt zukünftig in den Wohnungsvergaberichtlinien mehr Punkte als jene, die zu uns kommen und meinen, sie müssen sich nicht anpassen,“ so Bitschi weiter. Er betont dabei, dass diese Politik Vorarlberger und langjährige Einwohner ebenfalls berücksichtigt und ihnen dadurch Vorteile sichert.

Sein Ziel sei eine „positive Integrationspolitik“, die Zuwanderer motiviere, sich aktiv zu integrieren. „Wer zu uns kommt, wer sich anpasst, wer sich integriert, der ist in Vorarlberg auch herzlich willkommen,“ erklärte Bitschi.


Die öffentliche Sicherheit gehört ebenfalls zu den zentralen Themen der neuen Landesregierung. „Es gibt ganz viele Menschen im Land, die sich speziell an öffentlichen Plätzen, aber auch in den Abendstunden, nicht mehr sicher fühlen. Das will ich so als Politiker nicht akzeptieren,“ sagte Bitschi im Interview.

Christof Bitschi (FPÖ), Landesstatthalter Vorarlberg

Um dem entgegenzuwirken, wünscht sich Bitschi eine verstärkte Polizeipräsenz und mehr Überwachung an sensiblen Orten. Dabei plant er eine enge Zusammenarbeit mit der Polizei und auch den ÖBB.

Bitschi kündigte zudem eine „Vorarlberger Personaloffensive“ an, um zusätzliche Polizeikräfte zu gewinnen und sich für eine verbesserte Bezahlung der Exekutivkräfte einzusetzen.

Christof Bitschi - ganz privat


Leistbares Wohnen: „Die nächsten fünf Jahre wollen wir die Kinderbetreuung weiter ausbauen“

Auch das Thema leistbares Wohnen ist für Bitschi eine dringende Aufgabe. Er verweist auf Projekte wie „Wohnen 550“, das den Wohnraum für junge Menschen und Familien fördern soll. In diesem Bereich strebt Bitschi eine Entbürokratisierung und Vereinfachung der Bauvorschriften an. „Überbordende Verordnungen, überbordende Normen“ hätten in der Vergangenheit dazu geführt, dass die Baukosten gestiegen seien. Bitschi plädiert für einen „hausverstandgeprägten Zugang, um das Wohnen in Vorarlberg wieder leistbarer zu machen.“

Parallel dazu will Landesstatthalter Christof Bitschi auch die Unterstützung für Familien und die Kinderbetreuung ausbauen. „Die nächsten fünf Jahre wollen wir die Kinderbetreuung weiter ausbauen,“ so Bitschi. Der geplante Familienzuschuss soll in Zukunft bereits ab dem ersten Lebensjahr des Kindes verfügbar sein, um Familien in den ersten Jahren zu entlasten und ihnen eine Wahlfreiheit bei der Betreuung ihrer Kinder zu ermöglichen.


Weitere Themen: Bürokratieabbau und wirtschaftliche Stabilität

Bitschi plant außerdem, den Bürokratieabbau voranzutreiben. Er sieht den hohen bürokratischen Aufwand für Unternehmen und Privatpersonen als eines der größten Hindernisse in Vorarlberg. Eine neu geschaffene Anlaufstelle soll Unternehmen und Bürgern helfen, Bürokratieprobleme direkt zu melden, die dann durch die Landesregierung bearbeitet werden. „Das Sammeln der Probleme war man in den letzten Jahren sehr, sehr gut, im Umsetzen und im Lösen der Probleme hat’s aber gefehlt,“ kritisierte Bitschi und versprach, konkrete Lösungen für die Anliegen der Bürger und Unternehmer zu finden.

In wirtschaftlicher Hinsicht will Bitschi eng mit der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung zusammenarbeiten, um den Mittelstand zu stärken, bürokratische Hürden abzubauen und neue Arbeitsplätze zu schaffen. „Die Vorarlberger Wirtschaft ist das Rückgrat unseres Landes,“ sagte Bitschi. Ziel sei es, Vorarlberg langfristig zu einer der stärksten Regionen Europas zu machen.


Zusammenfassung der Eckpunkte:

  • Integration:
    • Sozialwohnungen: Deutschkenntnisse und Integrationswillen erhöhen die Chancen bei der Wohnungsvergabe.
    • Bitschi: „Wer zu uns kommt, muss sich anpassen […] wer die deutsche Sprache beherrscht, kriegt zukünftig in den Wohnungsvergaberichtlinien mehr Punkte.“
  • Sicherheit:
    • Verstärkte Polizeipräsenz und Überwachung an Bahnhöfen und belebten Plätzen.
    • Bitschi: „Es gibt ganz viele Menschen im Land, die sich […] nicht mehr sicher fühlen. Das will ich so als Politiker nicht akzeptieren.“
  • Leistbares Wohnen:
    • Förderung von Projekten wie „Wohnen V50“ zur Unterstützung von jungen Menschen und Familien.
    • Bitschi: „Die nächsten fünf Jahre wollen wir die Kinderbetreuung weiter ausbauen.“
  • Bürokratieabbau:
    • Schaffung einer zentralen Anlaufstelle für Bürokratieprobleme.
    • Bitschi: „Das Sammeln der Probleme war man in den letzten Jahren sehr, sehr gut, im Umsetzen und im Lösen der Probleme hat’s aber gefehlt.“

(VOL.AT)

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