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Christina Aguilera rockte in Wien

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Christina Aguilera in der Wiener Stadthalle: Ein Muss für jeden wahren Fan. Die amerikanische Pop-Jungdiva bot jede Menge Schauwerte und sexy Posen in einer Power-Show!

Vor sechs Jahren hat Christina Aguilera zu Weihnachten noch im Weißen Haus in Washington gesungen. Damals gerade als Girlie auf dem Weg nach oben, hat die 25-jährige Sängerin mittlerweile den Imagewandel zur Pop-Diva vollzogen.

Mit ihrem ambitionierten dritten Studioalbum „Back to Basics“ war die mehrfache Grammy-Gewinnerin acht Tage vor Weihnachten in der Wiener Stadthalle zu Gast – und zeigte eine gut konzipierte Show mit einem großen Schuss Erotik. Highlight war das letzte Drittel ihrer knapp 90-minütigen Darbietung.

Wiener Phlegma

„Die Menge bewegt sich nicht“, brachte es eine Amerikanerin im Publikum nach rund der Hälfte des Konzerts auf den Punkt – ein Problem, mit dem viele Musiker in der Donaumetropole zu kämpfen haben. Wenn Deutsche schon lange falsch und begeistert mitklatschen, stehen Wiener noch mit verschränkten Armen da und warten ab.

Aguilera bot am Anfang vor allem hohe Schauwerte: Der erste Auftritt im weißen Anzug von der Showtreppe passte, bald machte der weiße Hut der wallenden blonden Mähne Platz. Zumeist umgeben von vier bis acht Tänzern, gab die Amerikanerin Songs ihres neuen Albums zum Besten. Sowohl die Umziehpausen als auch die Lieder wurden jedoch von der Bigband mit einem solch breiten Soundteppich unterlegt, dass von der großartigen Stimme Aguileras nicht mehr viel zu hören war. Dementsprechend niedrig blieb lange der Tanzfaktor in der riesigen Halle.

Sexy

Auf der Bühne selbst ging es zwischen „Slow Down Baby“ und „Still Dirty“ ab: die Show-Einlagen wurden stets zum aufwändigen Spektakel, die Posen waren zumeist anzüglich sexy, die Videoberieselung im Hintergrund dagegen eher überflüssig bis peinlich. So schwamm der Abend unaufgeregt an der Oberfläche der US-amerikanischen Mainstream-Popkultur dahin, bei den Balladen wie „Oh Mother“ konnte Aguilera zwar nicht mit Tiefgang, aber zumindest mit ihrer Stimme punkten. Den unbefriedigenden Eindruck einer routinierten Show vertrieb schließlich der Wechsel zur zweiten CD von „Back to Basics“, das nicht ganz zu Unrecht weltweit an die Spitzen der Charts gestürmt ist.

„Enter The Circus“ mit Feuerspielen, Trapezen und Christina im Zentrum einer Messerwerfer-Zielscheibe brachte ein wenig Stimmung, der Hit „Dirrty“ mit Stripstangen und Karussellpferdchen enthusiasmierte die Zuschauer noch mehr. Wenn dann zu „Nasty Naugthy Boy“ ein Bursche aus dem Publikum auf die Scheibe geschnallt wird und sich von der Sängerin als Domina bearbeiten lässt und danach die Ballade „Hurt“ im Barockmantel mit Federboa vorgetragen wird, bekommt man doch noch den Eindruck einer ansprechenden, wenn auch etwas distanzierten Show.

Power

Dass Christina Aguilera schließlich doch in einer anderen Liga spielt als die breite Masse der Künstler, bewies sie am Schluss. „Lady Marmelade“, „Beautiful“ und „Stronger“ vermittelten die Intensität und die Power, die der Popstar offenbar braucht, um die Fans heiß zu machen und die Halle zum Kochen zu bringen. Mit einem gehauchten „I love you, Vienna“ und glitzerndem Konfettiregen konnte Aguilera doch noch ein zufrieden-tobendes Publikum in die Kälte der Nacht entlassen. Und wer würde denn mehr erwarten wollen?

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